Corona-Krise – Wahre Christen sind wartende Christen!

Christen »warten auf Seinen Sohn vom Himmel,
den ER auferweckt hat von den Toten,
Jesus, der uns von dem zukünftigen Zorn errettet.«

1. Thessalonicher 1,10  (Luther 1984)

Die Schweizer CVP (“Christlichdemokratische Volkspartei“) diskutiert seit Monaten, ob sie auf Wunsch der jüngeren Mitglieder, aber auch anderer das »C« streichen will, zugleich wird behauptet, man wolle weiterhin dieselben Werte vertreten, wie bisher … Welchen Wert hat ein Name? Was kennzeichnet einen Christen? Unbestritten ist sicher, dass die Antwort einzig in der Heiligen Schrift zu finden ist – wie ebenfalls unbestritten ist, dass die “Etikette” nicht genügt, weil sich jemand “Christ” nennen kann, der zugleich gottlos denkt, handelt und lebt. Leider. –
Bevor wir uns nochmals dem Themenschwerpunkt der letzten Tage nähern (falsche Messiasse und die Wiederkunft von Jesus), ist ein doppelter Akzent nötig:

Manch einer dürfte bei der Überschrift gestutzt haben: “Wahre Christen …”, doch es ist Jesus selbst, der in Bezug auf Seine Jünger von »echten« oder »wahrhaftigen Jüngern« sprach (Joh. 8,31). Diese kennzeichnet ER als solche, die Seinen Worten glauben, IHM vertrauen und IHM gehorchen. Sind wir in diesem Sinn Christen?

Der zweite Akzent wird in Bezug auf die erst seit wenigen Tagen Christus-gläubigen in der Stadt Thessaloniki von Paulus anschaulich formuliert: Andere berichten, »wie ihr euch bekehrt habt zu Gott von den Abgöttern, zu dienen dem lebendigen und wahren Gott …«. Eine Bekehrung, wenn sie denn »echt« ist, ist auf dem Fundament gnädiger Vergebung und Versöhnung durch Jesus immer eine radikal-ganzheitliche Abwendung von jeglichen Göttern und Götzen. Es ist völlig ausgeschlossen, dass man neben dem dreieinigen Gott noch an anderen Göttern oder an anti-christlichen Ideologien und Lehren festhalten könnte. Der eine wahre Gott teilt Seine Ehre mit niemandem! Und wer die Abkehr und Umkehr erlebt hat, der wird IHM gerne dienen.

Es scheint, dass manch einer meint, damit sei bereits alles gesagt. Doch der Apostel nennt als Kennzeichen eines »echten Christen« noch etwas, das einige aus dem Blickfeld verloren haben: »… und zu warten auf seinen Sohn vom Himmel, den er auferweckt hat von den Toten, Jesus, der uns von dem zukünftigen Zorn errettet.« (1. Thess. 1,9.10/Luther 1984) Demnach ist es ein unverwechselbares Kennzeichen eines jeden Christen, dass er den aus dem Tod auferstandenen Herrn Jesus Christus als den aus dem Himmel wiederkommenden Gottessohn erwartet! Diese real-lebendige Erwartung ist mit der Gewissheit verknüpft: Jesus hat mir alle Sündenschuld vergeben, hat mich vom gegenwärtigen (Joh. 3,36) und vom zukünftigen gerechten Zorn Gottes errettet – ich bin aus Gnade mit IHM auf ewig versöhnt! [Deshalb das heutige Foto; das Poster stand lange an einer norddeutschen Bundesstrasse und wurde vor zwei Tagen gestohlen …]

Der kompakte Satz “Wahre Christen sind wartende Christen!” ist auch in einem weiteren Vers der Bibel verankert: »wie den Menschen bevorsteht, einmal zu sterben, darnach aber das Gericht, so wird auch Christus, nachdem er einmal geopfert worden ist, um die Sünden vieler hinwegzunehmen, zum zweitenmal ohne Beziehung auf Sünde denen erscheinen, die ihn zum Heil erwarten.« (Hebräer 9,27.28/Zürcher Bibel 1931) Die Wiederkunft Jesu ist die zentrale Erwartung eines jeden Christen! Dabei mögen einzelne unter den evangelikalen Christen bitte einmal beachten, dass diese Erwartungshaltung sich nicht auf das Kommen von Katastrophen oder dem Antichristen richtet, auch nicht auf die Entrückung oder spekulative Kalenderdaten; das prophetische Wort wird sich komplett erfüllen! – Doch unsere Erwartungshaltung als von IHM begnadigte Kinder Gottes richtet sich einzig auf Seine Wiederkunft vom Himmel! Wir erwarten das Kommen von Jesus Christus, unserem Erlöser – sichtbar, herrlich und bald!

© Pfarrer Reinhard Möller


Corona-Krise – Setzen Sie sich, mit Ihrer Bibel!

Wir warten auf die selige Hoffnung
und auf die Erscheinung der Herrlichkeit
unsres grossen Gottes und des Heilandes Christus Jesus …

Titus 2,13  (Zürcher Bibel 1931)

Diese Bank ist gewiss nicht so solide, wie die der letzten Wochen es waren. Aber versteckt hinter blühendem Flieder hat sie etwas heimeliges … ein Ruheplatz der Geborgenheit, ein guter Ort zur Stille. – Auch am heutigen Samstag möchte ich Sie freundlich einladen: Bitte nehmen Sie ihre Bibel zur Hand, dazu Papier und etwas zum Schreiben, setzen Sie sich auf ihre »Lieblingsbank« und öffnen dann die Heilige Schrift. Sie ist täglich Gottes lebendiges Wort an uns. Lesen Sie es bitte betend, hören Sie auf Gottes Stimme (vgl. 1. Sam. 3,10).

Hiermit erhalten Sie vor dem Hintergrund der Corona-Krise erneut ein kleines “Arbeitsblatt”. Vergangene Woche ging es um “Zusagen der Wiederkunft von Jesus Christus”; damit verknüpft lautet das heutige Thema: Was erwarten Christen mit der Wiederkunft Jesu? Was wird sie uns nach den Zusagen Gottes alles bringen?

[1] Einzig der lebendige Gott, unser Schöpfer, kennt unser Inneres und unsere Zukunft. ER weiss, wer Seine versöhnende Gnade annimmt – und wer sie im Leben zurückweist; und jeder, der nicht durch Gottes Gnade Christ wird, kommt in Zusammenhang mit der Wiederkunft von Jesus in dessen gerechtes Gericht. Dazu sagte der Apostel Paulus in seiner einladenden Predigt in Athen: »(Gott, der Vater,) hat einen Tag festgesetzt, an dem ER den Erdkreis richten will mit Gerechtigkeit durch einen Mann, den ER dazu bestimmt hat, und hat jedermann den Glauben angeboten, indem ER IHN von den Toten auferweckt hat.« (Apg. 17,31/Luther 1984)

Vgl.: Johannes 5,19-30 / 1. Thessalonicher 1,9.10 [Zorn > Gericht] /Offenbarung 20,11-15
Johannes 5,24: Kein Christ kommt in dies Endgericht, weil Jesus Christus am Kreuz von Golgatha stellvertretend auch unser Gericht getragen hat; das ist Teil der vollen Erlösung!

[2] Der Zeitpunkt der Wiederkunft von Jesus ist uns verborgen – doch das Geschehen selbst bleibt niemandem verborgen, sondern es ist weltweit sichtbar: »Bald aber nach der Drangsal jener Tage wird die Sonne verfinstert werden, und der Mond wird seinen Schein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen und die Kräfte des Himmels erschüttert werden. Und dann wird das Zeichen des Menschensohnes am Himmel erscheinen, und dann werden sich alle Geschlechter der Erde an die Brust schlagen, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit großer Kraft und Herrlichkeit. Und er wird seine Engel aussenden mit starkem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten versammeln von den vier Windrichtungen her, von einem Ende des Himmels bis zum anderen.« (Mt. 24,29-31/Schlachter 2000)

Demnach erwarten Christen mit der Wiederkunft das Versammeln aller Glaubenden in der Gegenwart des Sohnes Gottes, was die Auferstehung der verstorbenen Gläubigen aller Zeiten einschliesst und die Entrückung aller dann lebenden Christus-Gläubigen! Davon schreibt Paulus in 1. Thess. 4,13-18 unter Nennung der engen zeitlichen Abfolge (VV. 16.17).

[3] Alles, was die gegenwärtige Zeit kennzeichnet, ist dann augenblicklich Vergangenheit und zwar endgültig.

1. Mose 3,16-19 Mühsal des Lebens, Vergänglichkeit, Sterben, Tod …
1. Mose 5,6-22 Die Herrschaft der Sünde jeglicher Art findet ein Ende …
1. Korinther 15,26.54-57
Vgl. Offenbarung 20,14
»Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod.«

[4] Alles, was die zukünftige Zeit kennzeichnet, wird dann Realität – manches »in einem Augenblick«, anderes wohl schrittweise nach der Weisheit und dem Willen des dreieinigen Gottes. Aus der Fülle dessen, was Gottes Geist darüber offenbart hat, hier einige Akzente und Aspekte, welche alle Teil der gewissen Hoffnung aller Kinder Gottes sein dürfen:

1. Johannes 3,2
und Johannes 17,24
»… wir werden IHN sehen, wie ER ist«; vgl. 1. Petr. 1,8.9.
Wir werden die Herrlichkeit Jesu sehen …; vgl. Mt.5,8.
Philipper 2,9-11 Damit kommt der Moment kniender Anbetung aller: »daß Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters«.
Vgl. 1. Kor. 15,22-27; Hebr. 10,13.
1. Korinther 15,19.42-44
und 2. Korinther 5,1-10;
vgl. Kolosser 1,5.23
Wir erleben die Erfüllung aller Hoffnung. Diese ist ewig und wahres Leben in der Gegenwart des Herrn.
1. Petrus 1,3-7 Dann treten alle Gläubigen ihr »unvergängliches, unbeflecktes und unverwelkliches Erbe« an, das ihnen schon jetzt gehört …
Römer 8,23.24 Das Golgatha-Geschehen bedeutet volle Sühnung und volle Erlösung – es fehlt nichts; doch die Vollendung ist der Empfang
des neuen Leibes ‘in’ der Auferstehung…
Philipper 3,21 und
1. Korinther 15,35-57
Wir empfangen einen neuen, unvergänglichen Leib, der dem »verherrlichten Leib« Jesu gleich ist. »Unvergänglich« heisst:
»unverweslich« und »unsterblich«, so auch »himmlisch«.
Offenbarung 21,4 Gott wird uns alle Tränen abwischen – das ist so gewiss, wie das ewige Verschwinden von Leid und Schmerz, Sünde und Tod.
Philipper 3,20.21;
vgl. 2. Korinther 5,8
Vorher waren wir »Fremdlinge und Pilger« (1. Petr. 2,11), jetzt ist das zugesagte »Bürgerrecht« Realität, wir sind am Ziel!
Offenbarung 19,4-9;
vgl. Kolosser 3,4
Die Braut-Gemeinde begegnet ihrem Bräutigam, und es folgt die »Hochzeit des Lammes«, eine Fest froher Herrlichkeit…
Hebräer 11,10 und
vgl. Offenbarung 21,10 ff.
Die Erwartung Abrahams wird sich erfüllen, »die Stadt … deren Baumeister und Schöpfer Gott ist«.
1. Thessalonicher 4,17 »… wir werden bei dem Herrn sein allezeit«, vgl. Joh. 17,24.
Dort hat ER dann »eine Stätte« vorbereitet … Joh. 14,2.3
Philipper 2,16
vgl. 2. Korinther 11,2
Dann vollendete Gläubige sind an jenem Tag »der Ruhm« derer, die ihnen mit Gottes Wort und Wahrheit dienten …
Offenbarung 21,5 »Siehe, ich mache alles neu! … diese Worte sind wahrhaftig und gewiss!«

Bis all diese Verheissungen und Zusagen Gottes mit der Wiederkunft Jesu Wirklichkeit werden, gilt uns Sein Aufruf: »wachet; denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt« (Matth. 24,42/Luther 1984). Unsere Wachsamkeit soll nicht von konkreten Endzeitzeichen abhängig sein, sondern ist permanentes Alltagskennzeichen eines jeden Christen. Ebenso sind wir als Kinder Gottes aufgefordert, ständig mit der geistlichen Waffenrüstung (Eph. 6,10-20) bekleidet zu sein – wissend, dass ER tag-täglich an unserer Seite steht (Mt. 28,18-20).

Dabei sei nicht vergessen, dass die christliche Hoffnung nicht ein Thema frommer Theologen oder weltfremder Christen ist, sondern das Erwarten einer kommenden Wirklichkeit, die schon jetzt in Jesus Christus scheidet: »Wer den Herrn nicht liebt, sei verflucht. Maranata! Die Gnade des Herrn Jesus sei mit euch!« (1. Korinther 16,22.23/Zürcher Bibel 2007) – »Maranata«, das heisst: »Unser Herr kommt!«

© Pfarrer Reinhard Möller

Corona-Krise – Über fehlende Zukunftserwartungen …

… wie sagen einige unter euch: Es gibt keine Auferstehung der Toten? Gibt es keine Auferstehung der Toten, so ist auch Christus nicht auferstanden … so ist auch euer Glaube vergeblich … so seid ihr noch in euren Sünden …

aus 1. Korinther 15,12-19  (Luther 1984)

Die Corona-Pandemie hat bei einigen Christen die Frage aufgeworfen, ob dies die letzte grosse Plage vor der Wiederkunft von Jesus sei. Vor diesem Hintergrund sollten wir beachten, was ER selbst uns in Bezug auf falsche Messiasse sagte. Nachdem ich hier bereits Aspekte zu jüdischen, islamischen und päpstlichen Erwartungen skizzierte, geht es heute um fehlende Erwartungen:

Der heutige Text ist ein aktueller Einschub, wobei es zuerst um den Begriff der “Naherwartung” geht; er wird für die Behauptung verwendet, dass die Apostel und ersten Christen nur damit gerechnet hätten, Jesus würde noch zu ihren Lebzeiten wiederkommen. Weil das angekündigte Zweite Kommen von Jesus nach 2000 Jahren noch aussteht, meinen einige, ER werde niemals kommen – man habe sich getäuscht. Dabei wird verdrängt, dass der Apostel Petrus in 2. Petrus 3,1-18 auf diese falsche Vorstellung klar und wegweisend antwortete.

Doch es gibt auch eine andere Art von – wie ich meine – “Naherwartung”, und die ist gerade in den Tagen dieser Pandemie (aber auch sonst) ein eigentlich brennendes Thema; es geht um die Frage: “Wie wird meine Zukunft aussehen, wenn ich morgen sterbe?” Selbstverständlich ist die Wiederkunft von Jesus ein zentrales Thema der Bibel; weil meine Todesstunde jedoch vorher kommen kann, deshalb ist die Frage nach meiner persönlichen Zukunftserwartung dringlicher.

In unseren Medien werden zurzeit wöchentlich Theologen, Ethiker und Seelsorger interviewt, die auf Grund der Corona-Krise eine Gelegenheit bekommen, zu existentiellen Themen, auch zu Tod und Jenseits, Stellung zu beziehen. Doch hier bei uns ist das Resultat absolut enttäuschend: Keiner hat ein klares Wort der Hoffnung oder Zuversicht zum Sterben oder zur Ewigkeit. Ganz im Gegenteil: Der Worte sind viele – aber an tragfähigen Zukunftserwartungen fehlt es völlig! Und das aus dem Munde von Theologen, deren Auftrag es wäre, Gottes Wahrheit zu bezeugen!

Entscheidend ist: Wenn ich eine Wahrheit der Heiligen Schrift leugne, dann fallen sogleich weitere – wie Dominosteine – und mir bleibt nichts als Hoffnungslosigkeit und Spekulation. Das zeigt schon obiges Zitat von Paulus, der dazu im Zusammenhang noch mehr schrieb. Keine Auferstehung der Toten?, dann auch keine von Jesus, dann auch keine Überwindung von Sünde und Tod, und dann ist jeder Glaube sinnlos, weil es weder Gnade noch Ewigkeitsgewissheit gibt! Doch es ist anders: »Nun aber ist Christus auferstanden von den Toten!« (V. 20), und deshalb gibt es Vergebung aller Schuld, Versöhnung mit Gott und ein ewiges Leben – echte Hoffnung!

Volker Eschmann, er ist katholischer Theologe, beantwortet als Spitalseelsorger Fragen zu Sterben und Tod, zu Leid und Corona – sehr konkret, doch ohne ein Wort der Zuversicht aus dem Evangelium (Coopzeitung, 5.5.2020). Thomas Gröbly, ein reformierter Theologe, antwortet auf die Frage nach “dem Gedanken an den eigenen Tod” u.a.: “Mir hilft die Vorstellung, dass ich als Geistwesen in einen anderen, mir unbekannten Aggregatszustand wechsle. Vielleicht ist es auch ein Nichts. Ich gehe neugierig damit um …” (bz, 6.5.2020). Hier fehlt tragischerweise jede Gewissheit, jedes glaubende Vertrauen in so viele klare Worte von Jesus, so wie: »Euer Herz erschrecke nicht! Vertraut auf Gott und vertraut auf mich! In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen; wenn es nicht so wäre, würde ich es euch gesagt haben … wenn ich euch (dort) eine Stätte bereitet habe, komme ich wieder und will euch zu mir nehmen, damit da, wo ich bin, auch ihr seiet.« (aus Joh. 14,1 ff/Menge 1927) Glauben Sie mit mir dieser göttlichen Zusage?

© Pfarrer Reinhard Möller


Corona-Krise – Über päpstliche Erwartungen …

»Und niemand auf Erden sollt ihr euren ›Vater‹ nennen;
denn einer ist euer Vater, der im Himmel.«

Matthäus 23,9  (Menge 1927)

Die Corona-Pandemie hat bei einigen Christen die Frage aufgeworfen, ob dies die letzte grosse Plage vor der Wiederkunft von Jesus sei. Vor diesem Hintergrund sollten wir beachten, was ER selbst uns in Bezug auf falsche Messiasse sagte. Nachdem hier zuerst Aspekte zu jüdischen und islamischen Erwartungen skizziert wurden, geht es heute um Erwartungen des Papstes:

Päpste mögen sich unterschiedlich zeigen, doch das Papsttum ist für die katholische Religion unwandelbar. Die offizielle Anrede in Rom lautet “Heiliger Vater”, obwohl Jesus deutlich machte, dass einzig unser Schöpfer und Erhalter mit »Heiliger Vater« (Joh. 17,11) angeredet wird. Kürzlich wurde spekuliert, ob Papst Franziskus möglicherweise auf seine historischen Titel verzichten wolle, die da wären: “Stellvertreter Jesu Christi, Nachfolger des Fürsten der Apostel, Pontifex Maximus der universalen Kirche, Primas von Italien, Erzbischof und Metropolit der Provinz Rom, Souverän des Staates der Vatikanstadt, Diener der Diener Gottes”; im Päpstlichen Jahrbuch 2020 nenne sich Franziskus konkret nur noch “Bischof von Rom”.

Aufgrund der Heiligen Schrift, sowie unter Berücksichtigung römisch-katholischer Sonder- und Irrlehren haben die Reformatoren den Katholizismus abgelehnt und im Papst den Antichristen gesehen. Nach dem Zweiten Weltkrieg und in Folge ökumenischer Bewegungen wurde diese Zuordnung gemieden oder gestrichen. Dabei ist im Protestantismus wenig bekannt, dass selbst Kardinäle und andere Katholiken lehrten, dass am Ende der Zeit Rom Sitz des Antichristen sein würde und der dann amtierende Papst der »falsche Prophet« aus Offenbarung 19,20 (vgl. Offb. 13) sei. Dem irischen Erzbischof Malachias (1094-1148) wird eine “prophetische Liste” von 112 zukünftigen Päpsten zugeschrieben, die mit “Petrus Romanus” endet, der Franziskus “wäre” …

Auf inner-katholische Spekulationen möchte ich nicht bauen, doch auf Erwartungen hinweisen, die Papst Franziskus in den letzten Monaten äusserte und die befremdlich sind; so rief er am Ostersonntag in einem Brief an die “Arbeitenden aller Länder” im Kontext der Corona-Krise dazu auf, für einen “universellen Grundlohn” einzutreten, der jedem zustehe. Bereits werden derartige Modelle in Deutschland und Spanien politisch geplant. Der Papst versprach für diesen Kampf seine und Gottes (!) Unterstützung, und für das “Leben nach der Pandemie” wünschte er eine “humanistische und ökologische Bekehrung”, eine Erneuerung der Zivilisation!

Schon länger sprach Franziskus davon, für den Katechismus der Katholischen Kirche eine neue “Sünde” einzuführen, um auf den Klimawandel zu reagieren: die “Sünde gegen die Umwelt”. Am “Tag der Erde” (22.4.2020) rief er auf, unseren “heiligen Respekt für die Erde” zu erneuern. Alle Katholiken sollten die Erde um Vergebung bitten, sei sie doch “nicht nur unsere, sondern auch Gottes Wohnung”! Ohne zu sehen, dass die Verehrung von “Mutter Erde” völlig gegen die Bibel steht, lud er zu einer “ökologische Bekehrung” ein, zu einer Volksbewegung von unten, und er betonte als Notwendigkeit, dass die Kinder auf den Strassen demonstrieren. So positionierte sich der Jesuit Franziskus als Förderer von Zeitgeist, linker Ideologie, Greta und New Age.

Es ist anmassend und häretisch, wenn ein Papst sich “Stellvertreter Christi auf Erden” nennt; kein Christ kann das akzeptieren. Doch in dieser Zeit hat jeder echte Christ eine Funktion »an Christi statt«: »So sind wir nun Botschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott!« (2. Kor. 5,20/Luther 1984) Diese Berufung gilt bis zum Tag der Wiederkunft von Jesus, dem wahren Messias-Christus. Und dies Evangelium der Erlösung durch Jesus gilt selbst dann, wenn Papst Franziskus behauptet, Juden und Muslime bräuchten keine Wiedergeburt, weil wir doch “alle Kinder Gottes” seien.

© Pfarrer Reinhard Möller


Corona-Krise – Über fremde Zukunftserwartungen…

Jesus: »Viele werden unter meinem Namen kommen und behaupten: ›Ich bin der Messias‹ … Auch falsche Propheten werden in grosser Zahl auftreten und viele irreführen.«

Matthäus 24,5.11  (Menge 1927/1939)

Die Corona-Pandemie hat bei einigen Christen die Frage aufgeworfen, ob dies die letzte grosse Plage vor der Wiederkunft von Jesus sei. Vor diesem Hintergrund sollten wir beachten, was ER selbst uns in Bezug auf falsche Messiasse sagte. Nachdem ich hier zuerst Aspekte zu jüdischen Positionen zum Messias erwähnte, folgen jetzt Aspekte zur islamischen Zukunftshoffnung:

Bevor unser Herr Jesus Christus sichtbar und in Herrlichkeit mit den Wolken wiederkommen wird, werden andere gross auftreten und sich selbst als “Messias” anbieten. Die islamische Religion leugnet, dass Jesus der Sohn Gottes ist und behauptet, damals habe man jemanden mit Jesus verwechselt, und somit sei nicht Jesus gekreuzigt worden … Hier und in praktisch allen anderen Fragen von Glauben und Ethik gibt es gar keine Übereinstimmung des Islam mit dem Christentum oder dem Judentum. Deshalb ist jede Form gemeinsamer Gottesdienste völlig ausgeschlossen. Und es ist abwegig, dass der Papst zum 14. Mai einen internationalen und interreligiösen “Gebetstag aller Religionen gegen die Coronavirus-Pandemie” ausrief; wo man im Glauben nicht übereinstimmt, kann man nicht gemeinsam beten.

Muslime erwarten einen kommenden Mahdi, einen Imam, der – so glauben Schiiten – 879 geboren wurde und im Verborgenen wartet, um zu einer Zeit weltweiter Unruhen dann als Retter der Menschheit zu erscheinen. Er wird den islamischen Weltfrieden bringen, d.h. eine absolute Unterordnung unter Allah. Auch für Muslime ist der Mahdi nicht der Messias, aber die islamische Erwartungshaltung – verknüpft mit dem Hass auf alles Jüdische und Christliche – lässt aufhorchen. Für die Islamische Republik Iran ist die schiitische Mahdi-Erwartung absolut grundlegend für den Staat, für dessen Politik und sämtliche Aktivitäten. Laut Verfassung ist der “Imam Muhammad al-Mahdi” im Verborgenen unsichtbar bereits heute das Staatsoberhaupt. Die Mullahs glauben daran, und Ali Chamenei (der als Stellvertreter des Mahdi regiert) behauptet, dass viele bereits den Mahdi getroffen hätten; er werde sich bald offenbaren … –

Gerade evangelikale Christen haben sich in den letzten Jahrzehnten intensiv mit Matthäus 24, der Endzeitrede Jesu beschäftigt – aber haben wir daraus dann auch die Schlussfolgerungen so gezogen, wie Jesus dort die Akzente setzt? Sehr deutlich und wiederholt (Verse 4.5.10.11.15.23-28.42-44) warnt ER vor Verführungen, verbunden mit dem Hinweis, ER werde plötzlich kommen, wie ein unerwarteter Dieb in der Nacht! Falsche Propheten und falsche Messiasse werden viele verführen, und es ist damit zu rechnen, dass ein “Pseudo-Messias” sich plötzlich als der letzte “Antichrist” zeigen wird. Christen sind aufgerufen, wachsam zu sein – egal in welcher Ecke sich die antichristliche Macht etablieren wird. Dabei ist Wachsamkeit nicht mit Spekulation zu verwechseln, die nur in die Irre führt.

Unmissverständlich sagt Jesus uns (V. 42): »Wachet; denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt«! Wachsamkeit beginnt nicht “erst morgen”, sie ist immer eine Aufgabe im Heute, in der Gegenwart. Dass wir gerade jetzt im Angesicht der weltweiten Corona-Pandemie erleben, wie über Nacht in allen Staaten Gesellschaft und Wirtschaft blockiert und umgekrempelt werden, wie Rechtsordnungen durch Notrecht ersetzt und Gottesdienste weltweit untersagt werden, das sollte aufmerken lassen. Zugleich sucht man nach über-nationalen Lösungen … Es bedarf keiner grossen Phantasie, zu erkennen, wie sich in Notzeiten ein “messianischer Führer” urplötzlich als “Heilsbringer” präsentieren könnte, wenn seine Versprechungen der Menschheit gefallen … »Seht zu, dass euch nicht jemand verführe!« (Matth. 24,4/Luther 1984)

© Pfarrer Reinhard Möller


Corona-Krise – Über falsche Messiaserwartungen…

Da sagte der Hohepriester zu IHM (= Jesus):
»Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott:
sag uns, ob du der Messias, der Sohn Gottes, bist.«

Matthäus 26,63  (Menge 1927/RM)

Die Corona-Pandemie hat bei einigen Christen die Frage aufgeworfen, ob dies die letzte grosse Plage vor der Wiederkunft von Jesus sei. Vor diesem Hintergrund sollten wir bedenken, was ER selbst uns in Bezug auf falsche Messiasse sagte, was die Bibel zu falschen Messiaserwartungen sagt. Deshalb zuerst ein paar Aspekte zu jüdischen Positionen zum Messias:

In den Jahren als Jesus auf dieser Erde lebte, gab es unter den Juden auf Grund der römischen Besatzungsmacht teilweise die Hoffnung auf einen Messias, der Sein Volk befreien würde. Aber zugleich gab es auch einige, deren Erwartungshaltung sich an den alttestamentlichen Propheten orientierten, und solche, die Jesus als den verheissenen Gesalbten Gottes, den Messias, den Christus erkannten. Letztere bildeten mit dem Kreis der Apostel die urchristliche Gemeinde, wissend, dass Jesus der Sohn Gottes ist, wahrer Gott und wahrer Mensch, einziger Erretter, einziger Mittler zum Vater …

Die Schriftgelehrten und Priester jener Zeit wussten offenkundig über den Anspruch Jesu, der erwartete Messias zu sein, weshalb der Hohepriester im Verhör dann auch Jesus direkt fragte: »Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott: sag uns, ob du der Messias, der Sohn Gottes, bist.« Und er bekam die unzweideutige Antwort: »Ja, ich bin es.« (V. 64), woraufhin der Hohepriester IHM Gotteslästerung vorwarf. Jesus wurde verspottet, verurteilt, gegeisselt, ans Kreuz geschlagen – und ER starb. Und ER ist am dritten Tag auferstanden, wie verheissen.

Weil die frommen Juden der damaligen Zeit IHN als Messias ablehnten, deshalb warten sie noch heute auf das Kommen des Messias. – Als der Schweizer Alttestamentler Prof. Dr. Samuel R. Külling (1924-2003) einige Tage im Zivildienst war, begegnete ihm dort ein Schweizer Jude; jener sagte dann nach einem kurzen Gespräch: “Nicht wahr, es ist doch so: Wenn unser Messias kommt, dann kommt ER für Euch Christen zum zweiten Mal?!” Külling stimmte ihm zu …

Das kann allerdings nicht heissen, dass jede Variante gegenwärtiger jüdischer Messiaserwartung dem offenbarten Wort Gottes entspricht. Auch hier gilt die Warnung Jesu: »Wenn … jemand zu euch sagen wird: Siehe, hier ist der Christus, oder dort, so glaubt es nicht! Denn es werden falsche Christusse [griechisch: “Pseudo-Christusse”] und falsche Propheten [griechisch: “Pseudo-Pr0pheten”] auftreten und werden große Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen. Siehe, ich habe es euch vorhergesagt. Wenn sie nun zu euch sagen werden: “Siehe, er ist in der Wüste!”, so geht nicht hinaus; “Siehe, er ist in den Kammern!”, so glaubt es nicht!« (Matth. 24,23-26/Schlachter 2000)

Aus Israel wurde im Februar 2020 berichtet, dass die bedeutendsten Rabbiner das Land nicht verlassen wollen, um den Messias nicht zu verpassen. Ein Rabbiner verweist auf Rabbi Chaim Kanievsky, der behaupte, jetzt im direkten Kontakt mit dem Messias zu stehen; dieser ultra-orthodoxe Rabbiner sprach bereits öfters über das nahe Kommen des Messias. Rabbis Zisholtz rechnet mit einem sehr plötzlichen Erscheinen, verwies dabei auf Gog und Magog, ohne dann allerdings konkret zu werden. Im März erhoffte der israelische Gesundheitsminister, der Messias würde noch vor dem Passah kommen und die Corona-Not beenden; der Messias kam nicht, doch der ultra-orthodoxe Minister erkrankte selbst an Corona, ist inzwischen aber wieder genesen. – Angesichts derartiger Spekulationen halten wir am Wort Jesu fest: Der Messias »kommt zu einer Stunde, da ihr es nicht meint.« (V. 44)

© Pfarrer Reinhard Möller


Corona-Krise – Sich aus Asche nähren oder aus Gott?

»Wer sich mit Asche abgibt, den hat ein betrogenes Herz verführt; er rettet nicht seine Seele, noch überlegt er:
Ist das nicht Lüge, woran ich mich halte?«

Jesaja 44,20  (Zürcher Bibel 1931/2007)

Vor fünfzig Tagen hat der Bundesrat das allgemeine Versammlungsverbot erlassen, das auch Gottesdienste und Gebetstreffen unserer Kirchen betrifft. Nachdem so mancherlei wieder erlaubt wurde, in Deutschland und Österreich auch wieder Gottesdienste stattfinden, stellt sich die Frage, weshalb grad in der Schweiz – einem der Zentren der Reformation – die Christen so eingeschränkt und behindert werden. Ist angesichts des Ringens um eine blühende Gesundheit und eine florierende Wirtschaft die Seele des einzelnen gar nichts mehr wert? –

Für jeden Menschen sind dies immer wieder entscheidende Fragen: Was trägt?, was kommt? Schon vor der Reformation beschäftigte sich Albrecht Dürer (1471-1528) mit der biblischen Prophetie und gestaltete 15 Holzschnitte zur Apokalypse; der zu Offenbarung 6 mit den vier Reitern ist wohl der bekannteste von diesen. So versuchte er auszudrücken, was der Gott der Gnade der Menschheit an Gerichten ankündigte … – Petrus, der Gottes Stimme gehört und einige Jahre mit Jesus gelebt hatte, betont zur biblischen Prophetie: »Umso fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen.« (2. Petr. 1,19/Luther 1984). Hier sagt uns der Apostel, wo es Licht in Bezug auf kommende Zeiten gibt und was das Fundament ist: Gottes Reden, Sein Wort!

Doch es gibt Menschen, die sich statt von Gottes Wort (Matth. 4,4) lieber – wie der Prophet Jesaja es ausdrückt – »von Asche ernähren« (so kann Jes. 44,20 übersetzt werden). Deutlich und anschaulich benennt er den Hintergrund; durch Jesaja offenbart sich Gott so: »Ich bin der Erste und ich bin der Letzte, und außer mir ist kein Gott.« (V. 6) Und ER fährt fort: Obgleich IHM niemand zu vergleichen ist, niemand sonst etwas über die Zukunft offenbaren kann, schnitzen sich Menschen ihre eigenen Götzen, um diese anzubeten; mit dem Rest Holz machen sie sich ein Feuer, eine Suppe zu kochen und sich zu wärmen – sie »ernähren sich von Asche«!

Was der Mensch ohne Gott anbetet, ist Nichts, rettet nicht und führt nur in die Irre. Für den Alltag nichts, für die Seele nichts und für die Zukunft auch nichts. Wer Gott nicht kennt, kann sein Wirken nicht erkennen, kann die Weltgeschichte nicht verstehen, noch das zeichensetzende Wirken Gottes. Und der lebendige und heilige Gott setzt Zeichen: einladende, zur Umkehr rufende, warnende, barmherzige und richtende. Es schmerzt IHN, wenn wir in die Irre gehen!

Durch Jesaja sagte Gott zu Israel: »Wie eine Wolke habe ich deine Vergehen weggewischt und deine Sünden wie Gewölk. Kehr zurück zu mir, denn ich habe dich erlöst.« (V. 22/Zürcher Bibel 2007) ER, der Schöpfer, hatte Sein Volk nicht vergessen – doch es schnitzte sich Götzen; und keiner fragte sich: »Ist das nicht Lüge, woran ich mich halte?« Götzen, das sind auch alle Ideologien und Lehrgebäude, die Gott ausklammern. Sie mögen interessant scheinen, doch sie sind fürs Leben weder tragfähig, noch bereiten sie uns zuverlässig für die Zukunft vor.

Nahrung fürs Innere, für den ganzen Menschen, finden wir einzig beim Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, dem Vater unseres Erlösers und Herrn Jesus Christus! Er gibt unserem Dasein ein Fundament mit Ewigkeits-Charakter; und weil ER schon jeden kommenden Tag kennt, deshalb kann ER allein Zukünftiges wahrheitsgemäss offenbaren. Und jede noch unerfüllte Prophetie aus dem Munde Gottes wird sich mit Gewissheit erfüllen. ER hat den Überblick, ER kennt unser Inneres, auch unsere Sorgen und Bedürfnisse – wir sind und bleiben vor IHM Empfangende!

© Pfarrer Reinhard Möller


Corona-Krise – Setzen Sie sich, mit Ihrer Bibel!

»Siehe, ich komme bald … Ich bin das A und das O,
der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.«

Offenbarung 22,12.13  (Zürcher Bibel 2007)

Zugegeben, diese Bank an der ostfriesischen Nordseeküste ist nicht so bequem, wie die der letzten Woche. Aber nach einem ausgiebigen Spaziergang ist sie dennoch einladend … für eine Pause gut geeignet. – Und wie schon am letzten Samstag möchte ich Sie freundlich einladen: Nehmen Sie ihre Bibel zur Hand, dazu Papier und etwas zum Schreiben, setzen Sie sich auf ihre »Lieblingsbank« und öffnen dann die Heilige Schrift. Auch heute ist sie Gottes lebendiges Wort an uns. Lesen Sie es bitte betend, hören Sie auf Gottes Stimme (vgl. 1. Sam. 3,10).

Hiermit erhalten Sie vor dem Hintergrund der Corona-Krise erneut ein kleines “Arbeitsblatt”, mit dessen Hilfe wir uns mit Zusagen der Wiederkunft von Jesus Christus beschäftigen wollen. Es geht also um Verheissung und Erfüllung auf dem Fundament von Gottes Reden.

[1] Prophetien, die auf das Erlösungsgeschehen von Golgatha hinwiesen finden sich im Alten Testament im Zusammenhang mit Verheissungen auf das Kommen des Messias. Dazu gehören auch Worte aus den Evangelien, die vor der Verhaftung und Kreuzigung Jesu ausgesprochen wurden. Diese haben sich bereits alle erfüllt – und somit sind sie ein Erweis der völligen Vertrauenswürdigkeit Geist-gewirkter Prophetie: Gott erfüllt von IHM gegebene Prophetien.

1. Mose 3,15 / 5. Mose 18,14-22 / Psalm 22,2.19.28-32 / Jesaja 53,1-12 / vgl. auch Mt. 11,3

Johannes 2,18-22 »und in drei Tagen …«; vgl. Mt. 26,61+27,40 (auch VV. 62.63!)
Lukas 9,21.22 Erste Ankündigung vom Leiden und der Auferstehung…
Lukas 9,43/b-45 Zweite Ankündigung vom Leiden…
Lukas 18,31-34 Dritte Ankündigung vom Leiden und Sterben in Jerusalem, und von der Auferstehung – unter Hinweis auf die Propheten …
Matthäus 26,20-28 Auch diese Worte sind prophetisch und haben sich so erfüllt!

[2] »Seht zu, dass euch nicht jemand verführe!« (Matth. 24,4/Luther 1984) In Seiner Rede über die letzte Zeit, die Endzeit, ist es nicht das Anliegen des Herrn, den Jüngern die Frage »wann wird das geschehen?« zu beantworten. Sein erster Aufruf ist die Warnung vor Verführung. Die Bibel warnt vor falschen Propheten, falschen Aposteln, falschen Brüdern und vor Menschen, die behaupten werden, sie seien der Christus (= Messias).

Der Hinweis auf kommende falsche Messiasse hat sich im Laufe der 2000-jährigen Geschichte der Christenheit schon mehrfach erfüllt; es werden weitere kommen – und das macht es nötig, wachsam zu sein und sorgfältig zu unterscheiden. Das war auch das Anliegen Jesu für uns …

Matthäus 24,4.5.11.23-28 Jesus kündigt kommende Verführung an, um die Gemeinde zu
bewahren; falsche Propheten wirken »grosse Zeichen und
Wunder«, was die Wachsamkeit herausfordert.
Lukas 21,8
Markus 13,6.21-23
Endzeitrede Jesu im Lukasevangelium: 21,5-36.
Endzeitrede Jesu im Markusevangelium: 13,1-37.

Der Apostel Johannes spricht auch von dieser Verführung, wenn er schreibt, »so sind jetzt wirklich viele Widerchristen aufgetreten« (1. Joh. 2,18/Zürcher Bibel 1931); Luther übersetzt hier »Antichristen«. Zugleich weist Johannes auf den einen kommenden Antichristen hin, der vor der Wiederkunft Jesu kommen und viele verführen wird: 1. Joh. 2,18.22; 4,1-4; 2. Joh. 7; das Wort »Antichrist/Widerchrist« findet sich einzig bei Johannes, und dort fünfmal (vgl. Offb. 13, wo das Wort “Antichrist” allerdings nicht vorkommt).

[3] Die Ankündigung der Wiederkunft Jesu durch IHN selbst:

Matthäus 16,27 »Denn es wird geschehen, dass der Menschensohn kommt in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln, und dann wird er einem jeden vergelten nach seinem Tun.«
Matthäus 24,37-44 Aufforderung zu wachender Bereitschaft, weil ER plötzlich und unerwartet kommen wird. Es wird sein, wie zur Zeit Noahs …
Lukas 21,25-28 Kosmische Zeichen und Nöte werden erst kommen; dann wird Jesus für die gesamte Welt sichtbar »in einer Wolke mit großer Kraft und Herrlichkeit« wiederkommen …
Johannes 14,3.28 Bis zu Seiner Wiederkunft bereitet Jesus alles vor, um dann die Seinen zu Sich zu holen …
Offenbarung 1,4.7.8 Johannes kündigt das für alle sichtbare Kommen Jesu »mit den Wolken« an, um dann Jesus zu zitieren: »Ich bin [der], der da kommt, der Allmächtige.«
Offenbarung 2,25; 3,11 »Siehe, ich komme bald; halte, was du hast, dass niemand deine Krone nehme!« (Luther 1984; Menge/NGÜ: »Siegeskranz«)

[4] Weitere Ankündigungen der Wiederkunft von Jesus:

Jesaja 59,20 »für Zion wird er als Erlöser kommen«; diese Verheissung wird (mit Jer. 31,33) in Römer 11,25.26 auf die Wiederkunft bezogen.
Apostelgeschichte 1,11 Nach der Himmelfahrt sprechen die Engel von der Wiederkunft.
1. Korinther 11,26 Verknüpfung vom Abendmahl mit der Wiederkunft …
1. Korinther 15,23 Bei der Wiederkunft Jesu werden alle Gläubigen auferstehen …
1. Thessalonicher 4,15-5,3 Verknüpfung von Auferstehungshoffnung und Wiederkunft, mit klaren Aussagen über die Reihenfolge kommender Ereignisse:
Wiederkunft »vom Himmel«, »zuerst« Auferstehung »der Toten in Christus«, dann Entrückung, Gemeinschaft auf ewig …
1. Thessalonicher 5,23 Gottes Werk der Heiligung bis zur Wiederkunft Jesu.

Vgl. 2. Petrus 3,1-18; Hebräer 9,27.28 und 10,37; Judas 14.

[5] Das Gebet der Gemeinde, der weltweiten Christenheit aller Jahrhunderte und heute:

Offenbarung 22,17.20 »Komm!«, »Amen, ja, komm, Herr Jesus!«

[6] Zur Gewissheit der Erfüllung aller Prophetie: Der eine lebendige und wahrhaftige Gott lügt niemals, weshalb sich alle Seine Worte, Prophetien, Verheissungen in absoluter Wahrheit erfüllen werden – ausnahmslos. Der Informatiker Prof. Dr. Werner Gitt stellte fest, dass sich bereits 3268 Prophezeiungen der Heiligen Schrift erfüllt haben. Es gilt: »Gott kann seine Gnadenverheissungen nicht bereuen«, und: »[Gott] ist treu, und ER wird es auch ausführen.« (Röm. 11,29, 1. Thess. 5,23.24/Zürcher Bibel 1931) –

Der Friede Gottes und die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit uns allen.

© Pfarrer Reinhard Möller


Corona-Krise – und kein Grund zum Danken?

»… sagt in jeder Lage Dank;
denn so will es Gott von euch in Christus Jesus.«

1. Thessalonicher 5,18  (Menge 1927)

Diese Woche kam nach einer langen Periode der Trockenheit der ersehnte Regen, um den mancher gebetet hatte: Was für eine Erfrischung, und wie dringend notwendig für das Land! Haben wir dafür unserem Schöpfer gedankt, wohl wissend, dass ER es ist, der unser Leben erhält und uns versorgt? Dankbarkeit ist eine Haltung der Ehrerbietung …

Aber ist Dankbarkeit jetzt tatsächlich angebracht, wo die Nöte doch so gross sind und teilweise täglich zunehmen? Da sind am Corona-Virus Erkrankte, Sterbende, trauernde Angehörige; dann auch die Arbeitslosen, die, deren Unternehmen zusammenbrechen, die in Pflegeheimen “eingesperrten Betagten”, und die durch Ausgangssperren bedrückten Mitmenschen … und dies verknüpft mit verbreiteter Hilflosigkeit und der brennenden Frage: “Wie lange noch?” Zudem wissen wir um die sehr unterschiedlichen und gegensätzlichen Entscheidungen der Regierenden in Kantonen, Ländern und Staaten. Wissen sie wirklich, was sie tun und was für uns gut ist?

Die Heilige Schrift ist Gottes Wort, hier redet der eine-einzige lebendige Gott zu uns, spricht in unser Leben und unsere Nöte hinein. Und ER ist es, der zur Dankbarkeit aufruft. In der Regel sind wir es gewohnt, genau hinzuhören – und wir haben unsere eigenen Überzeugungen. Sicher sagt Gott nicht, wir sollten immer dankbar sein, sicher nicht für jede Lebenssituation – oder?

Den Christen in Thessaloniki schrieb der Apostel Paulus das oben zitierte Wort: »Sagt in jeder Lage Dank!«; und für Zweifler (auch Christen kennen Zweifel!) fügt er durch Gottes Geist hinzu, dass das der Wille Gottes ist! – Aber sicher gibt es Ausnahmen, oder? Im Brief an die Gemeinde in Ephesus schreibt er: »… sagt Dank Gott, dem Vater, allezeit für alles, im Namen unseres Herrn Jesus Christus.« (Eph. 5,20/Luther 1984) – Geht es uns “blendend” und wir haben keinen Mangel, dann dürfte es einfach sein, Dankbarkeit auszudrücken. Aber in Zeiten von Tod und Krankheit, in Hungersnot und Kriegen, in Tagen des Leidens oder Monaten der Verfolgung wegen des Glaubens an Jesus? Es gibt keinen Zweifel daran, dass es Gottes Wille ist, dass wir »in jeder Lage« und »allezeit für alles« IHM Dank erweisen sollen – IHM, der nie einen Fehler macht, IHM, der den Kosmos in Gerechtigkeit und Weisheit regiert und lenkt.

Unvergesslich, auch erschütternd, ist der Bericht von der völligen Heilung von zehn an Aussatz erkrankten Männern durch Jesus (Luk. 17,11-19). Sie wünschten sich Heilung von der Seuche, sie riefen um Erbarmen, wohl wissend, dass nur Jesus helfen könnte. Und alle werden gesund, rein von der Krankheit – doch nur ein einziger kommt zu Jesus zurück, um IHM von Herzen zu danken. Dieser, ein in Israel geringgeachteter Ausländer, lobt Gott laut und fällt anbetend vor Jesus »auf sein Angesicht«! Kurz darauf fragt Jesus: »Sind nicht die zehn rein geworden? Wo sind aber die neun? Hat sich sonst keiner gefunden, der wieder umkehrte, um Gott die Ehre zu geben, als nur dieser Fremde?« Und ER segnet ihn, lobt seinen Glauben.

Ist es bei uns hier in der Schweiz nicht noch viel schlimmer? Jedenfalls kann ich keine “zehn Prozent” sehen, die dankend Gott die Ehre geben. Hiess es nicht kürzlich in den Medien, die Schweiz sei weltweit der allerbeste Ort zum Leben? Wo aber bleibt unsere “solidarische” Dankbarkeit gegenüber Gott? Sogar die Kirchen sind alle “von Staats wegen” geschlossen, selbst für Dank-Gebete sind sie zugesperrt! Ganz offensichtlich regiert in Bezug auf Gott Undank.

Fehlende Dankbarkeit ist auch Sünde, neben all dem anderen, wo wir vor Gott und Menschen schuldig sind. Doch grad deswegen wurde Jesus Mensch, starb am Kreuz und ist auferstanden; als Thomas IHN dann so sah, betete er dankbar an: »Mein Herr und mein Gott!« (Joh.20,28) Anbetung ist die höchste Form der Dankbarkeit – und diese gebührt allein Gott! Grad jetzt!

© Pfarrer Reinhard Möller


Corona-Krise – und wem gehört der Regenbogen?

»Meinen Bogen habe ich in die Wolken gesetzt; der soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde.«

1. Mose 9,13  (Luther 1984)

Wenn ich über die Dörfer fahre oder in die Stadt, dann sehe ich hier-und-dort vor den Fenstern eine Regenbogenfahne hängen, oft mit dem aufgedruckten Wort “Peace”, “Friede”. Seit Jahren hat die weltweite Friedensbewegung sich die Farben “reserviert”, und das ohne jeden Bezug zur Bibel. – Wohl wegen der Attraktivität der bunten Fahnen wurden diese später auch von der LGBTQ-Bewegung übernommen, und inzwischen spricht man von einer “bunten Gesellschaft”, wo die Farbenvielfalt symbolisch alle Kulturen einbeziehen soll. – Jetzt, in den Tagen der Corona-Krise, malen Kinder den Regenbogen, hängen die Bilder in die Fenster und setzten so ein Zeichen der Hoffnung … eine Idee aus Italien.

Ja, der Regenbogen ist ein Zeichen voller Hoffnung, seine Farbenvielfalt beeindruckend – doch weder die Friedensbewegung, noch die LGBTQ-Bewegung noch sonst eine Aktion kann den Regenbogen für sich beschlagnahmen. Der Regenbogen wurde gestohlen – doch wem gehört er?

Wenn wir in der Kombination von Regen und Sonnenschein den Bogen am Himmel sehen, dann ist er für uns ein Rückblick auf das historische Geschehen der Sintflut und die wunderbare Bewahrung von Noah und seiner Familie. Eine weltweite Flutkatastrophe brachte das Gericht Gottes über die Menschheit – einzig Noahs Familie, acht Personen und alle Tiere wurden von Gott durch die Arche gerettet. Dies ist mehr, viel mehr als eine nette Geschichte für Kinder in der Sonntagsschule oder im Kindergarten.

Nachdem Noah und seine Familie die Arche verlassen konnten, schloss Gott aus freien Stücken mit den Menschen einen Bund. Dem ging voraus, dass ER die Menschen segnete, ihnen die Tiere zur Nahrung gab und mit dem Bund garantierte, dass es zukünftig niemals wieder eine Sintflut geben werde! Dann gab ER den Regenbogen und offenbarte den Menschen:

»… meinen Bogen stelle ich in die Wolken; der soll das Bundeszeichen zwischen mir und der Erde sein. Wenn ich nun Gewölk über der Erde versammle und dann der Bogen in den Wolken sichtbar wird, so will ich meines Bundes gedenken, der zwischen mir und euch und allen lebenden Wesen jeglicher Fleischesart besteht; und das Wasser soll niemals wieder zu einer Sintflut werden, um alle lebenden Geschöpfe zu vertilgen. Wenn dann der Bogen in den Wolken erscheint, so will ich ihn ansehen, um des ewigen Bundes zwischen Gott und allen lebenden Wesen von jeglicher Art Fleisch, das auf der Erde ist, zu gedenken.« Und Gott sagte zu Noah: »Dies ist das Zeichen des Bundes, den ich zwischen mir und allen lebenden Wesen auf der Erde geschlossen habe.« (1. Mose 9,13-17/Menge 1927)

Mehrfach berichtet die Heilige Schrift davon, dass der lebendige Gott mit Menschen einen Bund schliesst. Dabei darf dies nicht vergessen gehen: Gott und wir sind dabei niemals gleichwertige Partner; ER ist ewig und absolut verlässlich – wir sind es nicht. Von daher ist es einzig Gott, der die Umsetzung und Einhaltung des Bundes garantieren kann. Ein Regenbogen mag uns an Gottes Segen und Güte erinnern, sicher, doch zutiefst – so hat ER es gesagt – will unser Schöpfer den Bogen ansehen und sich selbst an Sein Bundesversprechen gegenüber Noah und allen Menschen erinnern.

Somit ist der Regenbogen ein Zeichen der ewigen Treue und gnädigen Barmherzigkeit Gottes.

»Gott ist nicht ein Mensch, dass er lüge, noch ein Menschenkind, dass ihn etwas gereue. Sollte er etwas sagen und nicht tun? Sollte er etwas reden und nicht halten?« (4. Mose 23,19/Luther 1984) Auf Gott ist absolut Verlass – auf uns ganz offensichtlich nicht immer …

Pfarrer Reinhard Möller