Corona-Krise – Wahre Christen sind wartende Christen!

Christen »warten auf Seinen Sohn vom Himmel,
den ER auferweckt hat von den Toten,
Jesus, der uns von dem zukünftigen Zorn errettet.«

1. Thessalonicher 1,10  (Luther 1984)

Die Schweizer CVP (“Christlichdemokratische Volkspartei“) diskutiert seit Monaten, ob sie auf Wunsch der jüngeren Mitglieder, aber auch anderer das »C« streichen will, zugleich wird behauptet, man wolle weiterhin dieselben Werte vertreten, wie bisher … Welchen Wert hat ein Name? Was kennzeichnet einen Christen? Unbestritten ist sicher, dass die Antwort einzig in der Heiligen Schrift zu finden ist – wie ebenfalls unbestritten ist, dass die “Etikette” nicht genügt, weil sich jemand “Christ” nennen kann, der zugleich gottlos denkt, handelt und lebt. Leider. –
Bevor wir uns nochmals dem Themenschwerpunkt der letzten Tage nähern (falsche Messiasse und die Wiederkunft von Jesus), ist ein doppelter Akzent nötig:

Manch einer dürfte bei der Überschrift gestutzt haben: “Wahre Christen …”, doch es ist Jesus selbst, der in Bezug auf Seine Jünger von »echten« oder »wahrhaftigen Jüngern« sprach (Joh. 8,31). Diese kennzeichnet ER als solche, die Seinen Worten glauben, IHM vertrauen und IHM gehorchen. Sind wir in diesem Sinn Christen?

Der zweite Akzent wird in Bezug auf die erst seit wenigen Tagen Christus-gläubigen in der Stadt Thessaloniki von Paulus anschaulich formuliert: Andere berichten, »wie ihr euch bekehrt habt zu Gott von den Abgöttern, zu dienen dem lebendigen und wahren Gott …«. Eine Bekehrung, wenn sie denn »echt« ist, ist auf dem Fundament gnädiger Vergebung und Versöhnung durch Jesus immer eine radikal-ganzheitliche Abwendung von jeglichen Göttern und Götzen. Es ist völlig ausgeschlossen, dass man neben dem dreieinigen Gott noch an anderen Göttern oder an anti-christlichen Ideologien und Lehren festhalten könnte. Der eine wahre Gott teilt Seine Ehre mit niemandem! Und wer die Abkehr und Umkehr erlebt hat, der wird IHM gerne dienen.

Es scheint, dass manch einer meint, damit sei bereits alles gesagt. Doch der Apostel nennt als Kennzeichen eines »echten Christen« noch etwas, das einige aus dem Blickfeld verloren haben: »… und zu warten auf seinen Sohn vom Himmel, den er auferweckt hat von den Toten, Jesus, der uns von dem zukünftigen Zorn errettet.« (1. Thess. 1,9.10/Luther 1984) Demnach ist es ein unverwechselbares Kennzeichen eines jeden Christen, dass er den aus dem Tod auferstandenen Herrn Jesus Christus als den aus dem Himmel wiederkommenden Gottessohn erwartet! Diese real-lebendige Erwartung ist mit der Gewissheit verknüpft: Jesus hat mir alle Sündenschuld vergeben, hat mich vom gegenwärtigen (Joh. 3,36) und vom zukünftigen gerechten Zorn Gottes errettet – ich bin aus Gnade mit IHM auf ewig versöhnt! [Deshalb das heutige Foto; das Poster stand lange an einer norddeutschen Bundesstrasse und wurde vor zwei Tagen gestohlen …]

Der kompakte Satz “Wahre Christen sind wartende Christen!” ist auch in einem weiteren Vers der Bibel verankert: »wie den Menschen bevorsteht, einmal zu sterben, darnach aber das Gericht, so wird auch Christus, nachdem er einmal geopfert worden ist, um die Sünden vieler hinwegzunehmen, zum zweitenmal ohne Beziehung auf Sünde denen erscheinen, die ihn zum Heil erwarten.« (Hebräer 9,27.28/Zürcher Bibel 1931) Die Wiederkunft Jesu ist die zentrale Erwartung eines jeden Christen! Dabei mögen einzelne unter den evangelikalen Christen bitte einmal beachten, dass diese Erwartungshaltung sich nicht auf das Kommen von Katastrophen oder dem Antichristen richtet, auch nicht auf die Entrückung oder spekulative Kalenderdaten; das prophetische Wort wird sich komplett erfüllen! – Doch unsere Erwartungshaltung als von IHM begnadigte Kinder Gottes richtet sich einzig auf Seine Wiederkunft vom Himmel! Wir erwarten das Kommen von Jesus Christus, unserem Erlöser – sichtbar, herrlich und bald!

© Pfarrer Reinhard Möller