Corona-Krise – Über päpstliche Erwartungen …

»Und niemand auf Erden sollt ihr euren ›Vater‹ nennen;
denn einer ist euer Vater, der im Himmel.«

Matthäus 23,9  (Menge 1927)

Die Corona-Pandemie hat bei einigen Christen die Frage aufgeworfen, ob dies die letzte grosse Plage vor der Wiederkunft von Jesus sei. Vor diesem Hintergrund sollten wir beachten, was ER selbst uns in Bezug auf falsche Messiasse sagte. Nachdem hier zuerst Aspekte zu jüdischen und islamischen Erwartungen skizziert wurden, geht es heute um Erwartungen des Papstes:

Päpste mögen sich unterschiedlich zeigen, doch das Papsttum ist für die katholische Religion unwandelbar. Die offizielle Anrede in Rom lautet “Heiliger Vater”, obwohl Jesus deutlich machte, dass einzig unser Schöpfer und Erhalter mit »Heiliger Vater« (Joh. 17,11) angeredet wird. Kürzlich wurde spekuliert, ob Papst Franziskus möglicherweise auf seine historischen Titel verzichten wolle, die da wären: “Stellvertreter Jesu Christi, Nachfolger des Fürsten der Apostel, Pontifex Maximus der universalen Kirche, Primas von Italien, Erzbischof und Metropolit der Provinz Rom, Souverän des Staates der Vatikanstadt, Diener der Diener Gottes”; im Päpstlichen Jahrbuch 2020 nenne sich Franziskus konkret nur noch “Bischof von Rom”.

Aufgrund der Heiligen Schrift, sowie unter Berücksichtigung römisch-katholischer Sonder- und Irrlehren haben die Reformatoren den Katholizismus abgelehnt und im Papst den Antichristen gesehen. Nach dem Zweiten Weltkrieg und in Folge ökumenischer Bewegungen wurde diese Zuordnung gemieden oder gestrichen. Dabei ist im Protestantismus wenig bekannt, dass selbst Kardinäle und andere Katholiken lehrten, dass am Ende der Zeit Rom Sitz des Antichristen sein würde und der dann amtierende Papst der »falsche Prophet« aus Offenbarung 19,20 (vgl. Offb. 13) sei. Dem irischen Erzbischof Malachias (1094-1148) wird eine “prophetische Liste” von 112 zukünftigen Päpsten zugeschrieben, die mit “Petrus Romanus” endet, der Franziskus “wäre” …

Auf inner-katholische Spekulationen möchte ich nicht bauen, doch auf Erwartungen hinweisen, die Papst Franziskus in den letzten Monaten äusserte und die befremdlich sind; so rief er am Ostersonntag in einem Brief an die “Arbeitenden aller Länder” im Kontext der Corona-Krise dazu auf, für einen “universellen Grundlohn” einzutreten, der jedem zustehe. Bereits werden derartige Modelle in Deutschland und Spanien politisch geplant. Der Papst versprach für diesen Kampf seine und Gottes (!) Unterstützung, und für das “Leben nach der Pandemie” wünschte er eine “humanistische und ökologische Bekehrung”, eine Erneuerung der Zivilisation!

Schon länger sprach Franziskus davon, für den Katechismus der Katholischen Kirche eine neue “Sünde” einzuführen, um auf den Klimawandel zu reagieren: die “Sünde gegen die Umwelt”. Am “Tag der Erde” (22.4.2020) rief er auf, unseren “heiligen Respekt für die Erde” zu erneuern. Alle Katholiken sollten die Erde um Vergebung bitten, sei sie doch “nicht nur unsere, sondern auch Gottes Wohnung”! Ohne zu sehen, dass die Verehrung von “Mutter Erde” völlig gegen die Bibel steht, lud er zu einer “ökologische Bekehrung” ein, zu einer Volksbewegung von unten, und er betonte als Notwendigkeit, dass die Kinder auf den Strassen demonstrieren. So positionierte sich der Jesuit Franziskus als Förderer von Zeitgeist, linker Ideologie, Greta und New Age.

Es ist anmassend und häretisch, wenn ein Papst sich “Stellvertreter Christi auf Erden” nennt; kein Christ kann das akzeptieren. Doch in dieser Zeit hat jeder echte Christ eine Funktion »an Christi statt«: »So sind wir nun Botschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott!« (2. Kor. 5,20/Luther 1984) Diese Berufung gilt bis zum Tag der Wiederkunft von Jesus, dem wahren Messias-Christus. Und dies Evangelium der Erlösung durch Jesus gilt selbst dann, wenn Papst Franziskus behauptet, Juden und Muslime bräuchten keine Wiedergeburt, weil wir doch “alle Kinder Gottes” seien.

© Pfarrer Reinhard Möller