Corona-Krise – Sich aus Asche nähren oder aus Gott?

»Wer sich mit Asche abgibt, den hat ein betrogenes Herz verführt; er rettet nicht seine Seele, noch überlegt er:
Ist das nicht Lüge, woran ich mich halte?«

Jesaja 44,20  (Zürcher Bibel 1931/2007)

Vor fünfzig Tagen hat der Bundesrat das allgemeine Versammlungsverbot erlassen, das auch Gottesdienste und Gebetstreffen unserer Kirchen betrifft. Nachdem so mancherlei wieder erlaubt wurde, in Deutschland und Österreich auch wieder Gottesdienste stattfinden, stellt sich die Frage, weshalb grad in der Schweiz – einem der Zentren der Reformation – die Christen so eingeschränkt und behindert werden. Ist angesichts des Ringens um eine blühende Gesundheit und eine florierende Wirtschaft die Seele des einzelnen gar nichts mehr wert? –

Für jeden Menschen sind dies immer wieder entscheidende Fragen: Was trägt?, was kommt? Schon vor der Reformation beschäftigte sich Albrecht Dürer (1471-1528) mit der biblischen Prophetie und gestaltete 15 Holzschnitte zur Apokalypse; der zu Offenbarung 6 mit den vier Reitern ist wohl der bekannteste von diesen. So versuchte er auszudrücken, was der Gott der Gnade der Menschheit an Gerichten ankündigte … – Petrus, der Gottes Stimme gehört und einige Jahre mit Jesus gelebt hatte, betont zur biblischen Prophetie: »Umso fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen.« (2. Petr. 1,19/Luther 1984). Hier sagt uns der Apostel, wo es Licht in Bezug auf kommende Zeiten gibt und was das Fundament ist: Gottes Reden, Sein Wort!

Doch es gibt Menschen, die sich statt von Gottes Wort (Matth. 4,4) lieber – wie der Prophet Jesaja es ausdrückt – »von Asche ernähren« (so kann Jes. 44,20 übersetzt werden). Deutlich und anschaulich benennt er den Hintergrund; durch Jesaja offenbart sich Gott so: »Ich bin der Erste und ich bin der Letzte, und außer mir ist kein Gott.« (V. 6) Und ER fährt fort: Obgleich IHM niemand zu vergleichen ist, niemand sonst etwas über die Zukunft offenbaren kann, schnitzen sich Menschen ihre eigenen Götzen, um diese anzubeten; mit dem Rest Holz machen sie sich ein Feuer, eine Suppe zu kochen und sich zu wärmen – sie »ernähren sich von Asche«!

Was der Mensch ohne Gott anbetet, ist Nichts, rettet nicht und führt nur in die Irre. Für den Alltag nichts, für die Seele nichts und für die Zukunft auch nichts. Wer Gott nicht kennt, kann sein Wirken nicht erkennen, kann die Weltgeschichte nicht verstehen, noch das zeichensetzende Wirken Gottes. Und der lebendige und heilige Gott setzt Zeichen: einladende, zur Umkehr rufende, warnende, barmherzige und richtende. Es schmerzt IHN, wenn wir in die Irre gehen!

Durch Jesaja sagte Gott zu Israel: »Wie eine Wolke habe ich deine Vergehen weggewischt und deine Sünden wie Gewölk. Kehr zurück zu mir, denn ich habe dich erlöst.« (V. 22/Zürcher Bibel 2007) ER, der Schöpfer, hatte Sein Volk nicht vergessen – doch es schnitzte sich Götzen; und keiner fragte sich: »Ist das nicht Lüge, woran ich mich halte?« Götzen, das sind auch alle Ideologien und Lehrgebäude, die Gott ausklammern. Sie mögen interessant scheinen, doch sie sind fürs Leben weder tragfähig, noch bereiten sie uns zuverlässig für die Zukunft vor.

Nahrung fürs Innere, für den ganzen Menschen, finden wir einzig beim Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, dem Vater unseres Erlösers und Herrn Jesus Christus! Er gibt unserem Dasein ein Fundament mit Ewigkeits-Charakter; und weil ER schon jeden kommenden Tag kennt, deshalb kann ER allein Zukünftiges wahrheitsgemäss offenbaren. Und jede noch unerfüllte Prophetie aus dem Munde Gottes wird sich mit Gewissheit erfüllen. ER hat den Überblick, ER kennt unser Inneres, auch unsere Sorgen und Bedürfnisse – wir sind und bleiben vor IHM Empfangende!

© Pfarrer Reinhard Möller