Corona-Krise – und vorwärts unter Gottes Gnade!

Umgürtet die Lenden eures Gemüts, seid nüchtern
und setzt eure Hoffnung ganz auf die Gnade,
die euch angeboten wird in der Offenbarung Jesu Christi.

1. Petrus 1,13  (Luther 1984)

Mit diesem Text finden die täglichen Impulse während der Corona-Krise einen vorläufigen Abschluss. Der Hauptgrund ist, dass Gottesdienste in unserer Gemeinde jetzt wieder stattfinden können, ebenso Bibelabende und Gebetsversammlungen; mögen auch Sie erneut kostbare Gemeinschaft vor Ort mit Christen erleben! – Zudem ist es notwendig, dass ich mich primär auf andere Themen und Aufgaben konzentriere, und wenn möglich auch andere Texte und Essays auf dieser Seite platziere … dabei ist es nicht völlig ausgeschlossen, dass ich hier hin und wieder im Kontext der andauernden Corona-Krise Stellung beziehen werde; doch mein eigentlicher Schwerpunkt war und ist ein anderer. Das werden Sie entdecken, wenn Sie wieder einmal auf dieser Seite vorbeischauen.

Mit dem heutigen Text lade ich Sie herzlich ein, an jedem neuen Tag unter der Gnade Gottes getrost voranzugehen. Ohne Gnade gibt es keine Hoffnung – doch wer durch Gottes souveräne Gnade mit IHM versöhnt ist, der kann zuversichtlich in jeden neuen Tag gehen! Und er kann gegründet in der Fülle der offenbarten Wahrheit Gottes sich täglich an IHM erfreuen und als Adoptivkind Gottes die herrliche Wiederkunft von Jesus Christus dankbar erwarten! Sind Sie dabei?

Zwar wird bei uns momentan so manche Einschränkung wieder aufgehoben – doch wir sollten uns nicht täuschen: Die “alte Normalität”, das Leben, wie es vor der Corona-Pandemie war, wird es wohl kaum wieder geben. Einerseits werden diverse Notverordnungen in “bleibende” Gesetze überführt, andererseits gibt es einige gesellschaftspolitische Kräfte, die die Gelegenheit nutzen wollen, um eine völlig “neue Normalität” zu schaffen. Das Virus bleibt, denn es sind weder ein Impfstoff, noch eine Therapie gegen COVID-19 in Sichtweite. So sagte dieser Tage der Leiter der zehnköpfigen Expertengruppe der Schweizer Regierung, Prof. Matthias Egger: “Momentan sieht es aber so aus, als müssten wir eine neue Normalität finden und bis auf weiteres mit diesem Virus leben – mit gewissen Einschränkungen, um die Fallzahlen tiefzuhalten.” Demnach werden Hygienevorschriften und Distanzregeln noch länger unseren Alltag prägen …

Angesichts dieser und anderer Entwicklungen der Gegenwart scheinen einzelne Worte Jesu ein stärkeres Gewicht für den Alltag des Christen zu bekommen, Worte unseres Herrn, die uns nicht nur “vertraut” sind, weil wir sie oft hörten oder zitiert haben, sondern weil wir neu ihren Bezug zu unserem ganz persönlichen Alltag erkennen: »… meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.«; und: »In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.« (Joh. 14,27; 16,33/Luther 1984). Wir benötigen eine ganz nüchterne Sicht auf die Gegenwart und ein stetig festes Verankert-Sein in Gottes einzigartiger Gnade! Der Friede, den nur Jesus geben kann, weil einzig ER uns mit unserem Schöpfer versöhnt, ist eine Frucht der Gnade – und umgekehrt!

Jeder echte Christ hat die Gnade und den Frieden Gottes empfangen (vgl. Joh. 1,14.16.17; Eph. 2,8.9.14/a), und dennoch schreibt uns der Apostel Petrus: »Gnade und Friede möge euch immer reichlicher zuteilwerden!« (1. Petr. 1,2/Menge 2020). Kein Christ kann sich auf dem ausruhen, was er gerade hat – Wachstum gehört zur Nachfolge untrennbar dazu, ja, es gibt ein Mehr an Gnade und ein Mehr an Frieden; unser Wachstum orientiert sich nicht an Menschen, sondern ist beständig ausgerichtet auf Jesus Christus, unser Haupt (vgl. Eph. 4,15.16). Mögen Sie die kommenden Tage real als “Tage der Gnade”, “Days of Grace” erleben, denn ER ist treu!

© Pfarrer Reinhard Möller