Corona-Krise – und alle Götter in einem Topf?

»Ich bin ein Hebräer und verehre den HERRN, den Gott des Himmels, der das Meer und das feste Land geschaffen hat.«

Jona 1,9 (Menge 1927)

Seit Montag sind hier in der Schweiz trotz anhaltender Corona-Krise die Bau- und Gartencenter wieder geöffnet, und manch einer wird sich neben Saatgut und Pflanzen auch eine Buddhastatue kaufen, um so seine vermeintliche innere Ruhe im eigenen Garten zu suchen. Zugleich sind weiterhin sämtliche Gottesdienste im Land verboten – was wohl heisst: Gartencenter sind “systemrelevant”, kirchliche Versammlungen sind “nicht lebenswichtig”? Und das “nicht lebenswichtig” heisst ja so viel wie “überflüssig”! Einerseits wird unser Schöpfer, der »Gott des Himmels und der Erde« (1. Mose 24,3/Luther 1984), auf die Seite geschoben, und zugleich möchte unsere Gesellschaft sich multikulti und multireligiös geben; von jedem etwas, von jedem ein wenig, alles in einem Topf – und wenn es nicht hilft, so schadet es doch nicht. Oder?

Parallel sehe ich weltweit eine verbreitete Ahnungslosigkeit und Blindheit, die erschreckend ist: Rund 1,3 Milliarden Chinesen werden von der kommunistischen Partei dahingehend umgepolt, ihren “überragenden Führer” Xi wie einen Gott zu verehren; Christen werden dort permanent unterdrückt und gezwungen in ihren Kirchen Xis Bild aufzuhängen und die Lieder der Partei zu singen. Rund 1,3 Milliarden Katholiken wurden diese Tage vom Papst dazu aufgerufen mittels des Rosenkranzes im “Marienmonat Mai” wegen der Corona-Pandemie Maria anzurufen; sie möge helfen. Wer die Bibel etwas kennt, wird rasch feststellen, dass derartige Gebete weder biblisch sind, noch irgendetwas nützen; es ist die falsche Adresse …

In Bern besteht seit einigen Jahren das “Haus der Religionen”, in Berlin baut man am “Haus of One. Drei Religionen. Ein Haus”. Es soll weltweit einmalig sein: “Juden, Christen und Muslime bauen gemeinsam ein Haus, unter dessen Dach sich eine Synagoge, eine Kirche und eine Moschee befinden. Ein Haus des Gebets und der interdisziplinären Lehre.” Das klingt wie nach einer Globalisierung der Religionen; man erhofft sich ein Mehr an Frieden indem man verbindet und vermischt, und sich der Illusion hingibt: Die ferne unsichtbare Gottheit könne sich darüber nur freuen … Und um diesen Zeitgeist-Trend zu stärken, übertrug das Schweizer Fernsehen letzten Sonntag (zu der Zeit, zu der wir sonst Gottesdienste feiern!) eine “Interreligiöse Feier aus dem Haus der Religionen in Bern”, gestaltet von einem Hindupriester, einem Imam, einer römisch-katholischen Theologin, einem buddhistischen Mönch und einem Rabbiner.

An dieser Stelle sollten Sie in Ihrer Bibel unbedingt das erste Kapitel des Propheten Jona lesen, aus dem ich anfangs zitiert habe; durch das Buch spricht unser Schöpfer bis heute deutlich und wegweisend zur Frage “nach dem rechten Glauben”. Jona bekommt von Gott einen Auftrag, der ihm aber nicht passt, weshalb er per Schiff in die entgegengesetzte Richtung “flieht”. Selbst als das Schiff in einen starken Sturm gerät, schläft er tief. Die Mannschaft merkt: Der Sturm ist Strafe “eines Gottes”, wir kämpfen ums Überleben, werden aber wohl alle ersaufen. Einziger Ausweg aus Angst und Not ist, dass »jeder zu seinem Gott« betet – multireligiös gedacht, aber ohne Wirkung. Alle ohne Ausnahme müssen erkennen, dass ihre Gottheiten »Nichtse« sind, wie es die Heilige Schrift nennt (Jeremia 10,1-16). Schlussendlich erinnern sie sich an den vergessenen Passagier Jona; der bestätigt ihnen, dass er vor dem einen Schöpfer, »dem Gott des Himmels« auf der Flucht ist und »dieser gewaltige Sturm durch meine Schuld gekommen ist«. Nachdem er über Bord geworfen wird, legt sich der Sturm und die Mannschaft erkennt Gottes Grösse und macht IHM Gelübde … – In der Bibel offenbart sich uns der eine ewig-einzigartige Gott, der Vater unseres Erlösers und Herrn Jesus Christus. ER ist der einzige Weg zum Frieden mit Gott, ER ist der einzige, der uns aus Gnade Vergebung und Versöhnung schenken kann – nur ER erhört Gebete, nur ER kann Stürme, Nöte und diese Corona-Krise wenden.

© Pfarrer Reinhard Möller


Corona-Krise – Der Tod als Strafe und Busse für jeden?

Und wie es den Menschen bestimmt ist, ein einziges Mal zu sterben, und dann kommt das Gericht, so ist auch Christus ein einziges Mal geopfert worden, um die Sünden vieler auf sich zu nehmen.

Hebräer 9,17.28  (Zürcher Bibel 2007)

“Du musst doch bald sterben.”

Der Tod ist wie alle anderen menschlichen Gebrechen und Mühseligkeiten eine verdiente, von Gott dem Menschen auferlegte Busse als Strafe für die Sünde. Anfangs wurde Adam von Gott unsterblich, vollkommen und ohne Gebrechen geschaffen, so dass ihm nichts fehlte. Erst nachdem er gesündigt hatte, folgte dies Elend und insbesondere der Tod.

Denn Gott spricht im Buch Genesis, Kapitel 3 [Gen 3,17-19]: »Weil du auf die Stimme deiner Frau gehört und von dem Baum gegessen hast, von dem ich dir gebot, dass du nicht davon essen sollst, so sei auch der Erdboden um deinetwillen verflucht. Mit Mühsal sollst du dich von ihm nähren dein Leben lang. Dornen und Disteln soll er dir tragen, und das Kraut des Feldes sollst du essen. Im Schweisse deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du wieder zu Erde wirst, von der du genommen bist; denn Staub bist du, und zu Staub musst du wiederum werden.«

Da es nun hinlänglich bekannt ist, dass allen Menschen der Tod auferlegt, ja von Gott als Strafe der Sünde auferlegt wurde, so soll der kranke Mensch mit Recht durch diese Tatsache Erleichterung finden und Folgendes bedenken: Wenn niemand dem Tod entrinnen kann, so musst du doch bald sterben, auch wenn du jetzt gesund werden solltest. Und wenn es auch keinen anderen Grund dafür gibt, sollst du dennoch aus der Not eine Tugend machen. Denn da der Tod von Gott zur Busse der Sünde eingesetzt worden ist und du ein armer Sünder bist, der in Sünden geboren und empfangen worden ist, und [du] doch Gott als deinen treuen Vater hast, sollst du Busse für die Sünden bereitwillig zahlen und dem gütigen Vater die schuldige Pflicht gehorsam leisten.

Jeder soll bedenken, wie gross und heilig die Gemeinschaft derer ist, die auch gestorben sind. Der Sohn Gottes und Marias, Jesus Christus, unser Herr, der doch selbst keine Sünden begangen hat, der vom Heiligen Geist empfangen und von einer unbefleckten Jungfrau geboren wurde, hat für uns den Tod erlitten, um den ewigen Tod hinwegzunehmen und den zeitlichen für die Gläubigen zu erleichtern. Alle auserwählten Freunde Gottes haben die Busse des Todes bezahlt, etwa der rechtschaffene Abraham, Mose, dem Gott seine Herrlichkeit offenbarte, David, der dem Herrn wohlgefiel, ebenso der Heiligste, der von einer Frau geboren wurde, Johannes der Täufer, die ewig reine Jungfrau Maria, Johannes, der geliebte Jünger Christi, die auserwählten Apostel Petrus, Paulus und Jakobus, kurz: Alle heiligen Propheten und Apostel, alle heiligen Väter, Lehrer und Märtyrer, sie alle sind durch den Tod aus diesem Leben geschieden.

Jeder soll also daran denken, welche hohen und heiligen Gefährten er hat und dass er sich nicht vermessen soll, besser als diese sein zu wollen, die doch willig gestorben sind. Es wäre auch eine unerhörte Unfähigkeit zu leiden, wenn jemand nicht erdulden will, was doch alle Menschen, ja alle Gläubigen von je her erduldet haben.

Heinrich Bullinger – Reformator in Zürich (1504-1575)


Aus: “Unterweisung der Kranken und wie man sich auf das Sterben vorbereiten soll”, 1535.

Entnommen aus den Informationen der Bekenntnisbewegung Kein anderes Evangelium Westfalen-Lippe, Nr. 207 (Mai-Juni 2020), S. 36.


Corona-Krise – Bewunderung, aber kein Glaube?

»Wer mein Wort hört und
dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben …«

Johannes 5,24  (Zürcher Bibel 2007)

In den vergangenen Wochen gab es – im deutschsprachigen Europa – überwiegend Lob für unsere Regierungen und Regierungssprecher, obgleich sie enorme Einschränkungen der Grundrechte und breite Auflagen verkündeten. Seit einigen Tagen wächst die Kritik, weil Entscheide hinterfragt werden und gegensätzliche Stimmen von Fachleuten bekannt wurden. Respekt ja, Vertrauen schon weniger.

Der russische Schriftsteller Graf Leo N. Tolstoj schrieb über 20 Volkserzählungen, die Christen gerne gelesen, zitiert und verbreitet haben, doch war er selbst Christ? Aus seinen Werken und Briefen wissen wir: Für die Bergpredigt Jesu hatte er Hochachtung, doch ansonsten erstellte er sich sein eigenes Evangelium, indem er sich aus verschiedenen Evangelientexten eines zurechtschnitt und zusammenklebte. Ein Christ »nach der Bergpredigt«? – Diese Position gab es auch immer wieder unter deutschen Politikern: Sie fanden lobende Worte für die Bergpredigt von Jesus (Matthäus 5-7), konnten sie auch als massgeblich bezeichnen, doch sonst wollten sie mit dem Evangelium oder der Bibel als Gottes Wort praktisch nichts zu tun haben. Auf der einen Seite Worte der Bewunderung – doch dann fehlte es an der Konsequenz zum Glauben.

Immer wenn ich Politikerlob zur Bergpredigt hörte oder las, fragte ich mich bald einmal, ob der Betreffende überhaupt jemals diese Rede Jesu genau gelesen hatte; ja, ich bezweifle das sehr! Denn wer als Nicht-Christ die Bergpredigt gelesen hat, der kommt an den deutlichen Worten des Sohnes Gottes nicht vorbei, die scheiden – und die damit auch zur Entscheidung aufrufen:

[1] Jesus betont, dass niemand zugleich dem Geld und Gott dienen könne (Mt. 6,24), um dann Gottes umfassende Fürsorge für die Schöpfung und den Menschen anzusprechen. ER sorgt für die Vögel – der einzelne Mensch ist IHM mehr wert als jeder Spatz. ER erschuf Pflanzen, die prächtiger sind als es König Salomo war, und die doch rasch vergehen – ER will für uns noch besser sorgen als für die Pracht der Pflanzenwelt. Und dann fügt er unterscheidend hinzu: Die Nicht-Glaubenden streben nach dem Materiellen, für das eigentlich Gott sorgen möchte; der Glaubende dagegen strebt nach Gottes guter Herrschaft und Gerechtigkeit (Mt. 6,25-34) – welch ein Kontrast!

[2] Noch ein zweites Beispiel aus der Bergpredigt, und es ist dieses Wort von Jesus, das jeden Leser schockierend wachrütteln müsste, uns bis ins Innerste erschüttern sollte. Und hier bezweifle ich, dass Politiker oder Philosophen, die Jesus wegen der “Goldenen Regel” (Mt. 7,12) und der Bergpredigt “bewundern” auch diese Verse bewusst einbeziehen: »Geht hinein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind’s, die auf ihm hineingehen. Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind’s, die ihn finden!« (Mt. 7,13.14/Luther 1984)

Wer wollte es “bewundern”, dass Jesus die Wahrheit aufzeigt, dass alle Menschen – ohne jede Ausnahme – auf dem Weg in die Verdammnis sind? Wie reagieren wir, wenn ER uns sagt, dass der Weg zum Leben durch eine »enge Pforte« führt? Dabei ist Jesus selbst die Tür zum Leben, der einzige Weg zum Frieden und weg von ewiger Gottverlassenheit in der Verdammnis. Jesus ist Gottes vollkommenes und einziges Gnadenangebot: »Ich bin in die Welt gekommen als ein Licht, damit, wer an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe. Wer mich verachtet und nimmt meine Worte nicht an, der hat schon seinen Richter: Das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten am Jüngsten Tage.« (Joh.12,46.48/Luther 1984) – Der lebendige Gott wartet nicht auf unsere “Bewunderung”, ER will Glauben und demütig-ehrliche Anbetung, nicht weniger!

© Pfarrer Reinhard Möller


Corona-Krise – Setzen Sie sich, mit Ihrer Bibel!

»Der Herr kommt bald! Macht euch keine Sorgen …«

Philipper 4,5.6 (Gute Nachricht Bibel 2018)

Auch auf dieser Bank würde ich gerne wieder einmal sitzen, dann den Blick übers Meer in die Ferne schweifen lassen. Doch es ist wie vor einer Woche: der Ort liegt über tausend Kilometer entfernt, hinter fünf Grenzen … und was mir bleibt, sind frohe Erinnerungen. – Ebenso wie am letzten Samstag möchte ich Sie einladen: Nehmen Sie ihre Bibel zur Hand, dazu Papier und etwas zum Schreiben, setzen Sie sich auf ihre »Lieblingsbank« und öffnen dann die Heilige Schrift. Sie ist täglich Gottes lebendiges Wort an uns, so auch heute. Lesen sie es betend, hören Sie auf Gottes Stimme.

Hiermit erhalten Sie vor dem Hintergrund der Corona-Krise erneut ein kleines “Arbeitsblatt”, wobei es diesmal um unsere Ängste und Sorgen gehen soll, die Gott konkret anspricht. ER weiss am allerbesten, wie es uns geht, wie es Ihnen geht!

In einem Wochenmagazin las ich kürzlich: “Corona sorgt für Stress und Unsicherheit, im schlimmsten Fall kann es sogar chronische Ängste auslösen”, und in der Schweiz würden 800’000 Menschen unter Angstzuständen leiden. Doch in irgendeiner Form kennt jeder Furcht, Sorgen oder Ängste, wenn auch unterschiedlich stark. Ganz entscheidend ist jedoch, wie wir damit umgehen – oder: zu wem wir damit gehen!

Dies ist kein Aufsatz, sondern eine Hilfe zur Bibellektüre. Anders gesagt: Es geht darum, was Gott uns zu diesem Thema zu sagen hat, darum, wie ER uns seelsorgerlich hilft. Deshalb lade ich Sie ein, die folgenden Bibelstellen nachzulesen; die Stichworte dazu dienen einer ersten Orientierung – sie sind kein Ersatz für das Lesen der Bibelworte.

Johannes 16,32.33 In dieser Welt haben wir Ängste, zugleich in Jesus Frieden.
Matthäus 6,27.34 Unser Leben lässt sich nicht mit Sorgen verlängern … und jeder Tag hat wirklich seine eigene Last.
Psalm 22,11.12 Ist die Angst nahe, so möge uns Gott nicht ferne sein …
Psalm 25,17-20 Davids Herz ist voller Angst – im Gebet nimmt er Zuflucht;
Vergebung, Bewahrung, Schutz usw. erwartet er von Gott.
Psalm 31,10/a + V.25 Die Erfahrung der Gnade Gottes befreit von Angst.
Psalm 61,2-5 Gott will uns Zuversicht und Zuflucht, Fels und Turm sein.
Psalm 71,1.3.5.20-22 Angst raubt das Leben – Gott macht wieder lebendig!
Psalm 107,23-32 Echte Stürme, wie auch “Lebensstürme” wecken Ängste.
Wer seine Hilfe bei Gott sucht, der erlebt: »ER führte sie aus
ihren Ängsten … und sie wurden froh!«

Es ist hilfreich, sich ehrlich zu fragen: Wovor habe ich eigentlich Angst?, oder: Vor wem habe ich Angst? Oftmals machen wir uns ängstliche Sorgen, dass wir die Kontrolle über unser Leben verlieren würden; oder, dass uns etwas zustossen könnte; oder, dass es für eine konkrete Not keinen Ausweg, keine Lösung geben könnte … Es ist nützlich, seine Sorge oder Furcht mit einem anderen Menschen offen zu teilen oder einen Seelsorger aufzusuchen. Auf jeden Fall können wir uns jederzeit und mit jeder Last – auch mit Ängsten – betend an Gott, den himmlischen Vater wenden. ER hört und erhört Gebet; ER möchte nicht, dass wir zuschanden werden.

»In der Angst rief ich den HERRN an; und der HERR erhörte mich und tröstete mich. Der HERR ist mit mir, darum fürchte ich mich nicht; was können mir Menschen tun? Der HERR ist mit mir, mir zu helfen; … Es ist gut, auf den HERRN vertrauen und nicht sich verlassen auf Menschen.« (Psalm 118,5-8/Luther 1984)

Damit sind wir an einem zentralen Punkt: Empfinden wir Angst oder Furcht, belasten uns Sorgen, dann ist es entscheidend, dass wir uns der Gegenwart unseres himmlischen Vaters zuwenden! Seine unsichtbare Anwesenheit hat ER in Jesus denen fest zugesagt, die durch den Glauben Seine Kinder sind. Als Christ weiss ich, dass ich mich auf Seine täglich-ewige Zusage verlassen kann: »Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. … siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende«; dies ist real erfahrbar! (Matth. 28,20/Luther 1984)

Das schützende und fürsorgliche Wesen Gottes erkennen wir auch in Zusagen, die ER früher Seinem Volk Israel gab – wie: »Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen: du bist mein! Sooft du durchs Wasser gehst: ich bin bei dir, und durch Ströme: sie sollen dich nicht überfluten! Sooft du durchs Feuer gehst: du sollst nicht versengt werden, und die Flamme soll dir nichts antun! … Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir …« (Jesaja 43,1.2.5/Menge 1939)

Oder wir lernen aus den Lebenserfahrungen, welche beispielsweise David mit dem lebendigen Gott machte, so dass er sagte: »Ich bin in grosser Not! In die Hand des HERRN will ich fallen, denn sein Erbarmen ist überaus gross. In die Hand von Menschen aber will ich nicht fallen.« (1. Chronik 21,13/Zürcher Bibel 2007) – So wird uns deutlich, dass einzig unser Schöpfer und Erlöser ein verlässlicher Halt im Leben sein kann; keine andere Hilfe hat die Tragkraft, die ER uns gibt. ER, der uns nach Geist, Seele und Leib ganzheitlich sieht und kennt, ER nimmt uns auch unsere Ängste und Sorgen, denn ER allein durchschaut Vergangenheit, Gegenwart und die Zukunft.

Deshalb kann jeder Christ mit Gewissheit bezeugen, was der Apostel Paulus durch Gottes Geist so formulierte: »Wer will uns scheiden von der Liebe des Christus? Drangsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert?« (Röm. 8,35/Schlachter 2000) Haben wir bemerkt, dass Angst hier ausdrücklich erwähnt ist?

Psalm 18,1-3.7.32 Als David »von der Hand aller seiner Feinde« errettet war, bezeugt er seine Ängste, sein Schreien zu Gott und die Erhörung durch den, der unvergleichlich und ein Fels ist.
Philipper 4,4-9 Diese Verse sollten wir “stundenlang” bedenken, im Herzen bewegen! Hier werden Ängste und Sorgen verknüpft mit dem Frieden, den einzig Gott schenkt. ER erinnert uns, dass wir enorm viel zum Danken haben, zudem eine Perspektive auf die Wiederkunft von Jesus. – Und es stärkt unser Inneres, wenn wir bewusst Vers 8 umsetzen, dem nachleben und nachdenken!

Mit Gottes Hilfe – allein mit Seiner Hilfe! – können wir auch inmitten dieser Corona-Krise, trotz Fragen, Ängsten und Sorgen mit dem Psalmisten bezeugen: »Gott ist uns Zuflucht und Stärke, als Hilfe in Nöten wohlbewährt befunden. Darum bangen wir nicht, wenngleich die Erde vergeht … Der HERR der Heerscharen ist mit uns, ein’ feste Burg ist uns der Gott Jakobs!« (Psalm 46,2.3.8/Menge 1939) Martin Luther übersetzte Vers 3 so: »Darum fürchten wir uns nicht, wenngleich die Welt unterginge« – haben wir diesen Trost in Gott?

Von Corrie ten Boom (1892-1983) – die (anders als ihre Schwester) die Zeit im Konzentrationslager Ravensbrück überlebte – ist das Wort überliefert: “Ängstliches Sorgen befreit den morgigen Tag nicht von seinem Kummer, es nimmt aber dem Heute seine Kraft.” Mögen wir neu verstehen, dass unser HERR heute wie morgen auf dem Thron sitzt, dass ER uns sieht und alle Seine Kinder weltweit mit Seiner liebenden und schützenden Gegenwart umgibt! ER ist treu – und ER bleibt treu! –

Wenn Sie den Frieden Gottes persönlich noch nicht erfahren haben, dann begeben Sie sich doch jetzt auf die Suche (siehe Apg. 17,27, bzw. 16-33); mein Impuls für Sie lautet: »Gott suchen? Bibel lesen. Jesus finden!«

© Pfarrer Reinhard Möller


Corona-Krise – Sind Sie gut genug für den Himmel?

»Meister, was muss ich Gutes tun,
um ewiges Leben zu erlangen?«

Matthäus 19,16  (Menge 1939)

Viele Corona-Patienten und deren Angehörige sehen sich mit der Frage konfrontiert: Wenn ich sterbe, was dann? Ist dann alles aus und vorbei, wie Materialisten und Atheisten behaupten? Oder gehen wir dann alle in ein himmlisches Licht? Oder ist es doch so, wie die Heilige Schrift uns seit Jahrhunderten offenbart hat, dass es im Jenseits zwei Orte geben wird, Orte, die wir etwas einfach als “Himmel” und “Hölle“ bezeichnen? Lassen Sie sich nicht täuschen, und lesen Sie doch selbst – betend – was uns Gottes Wort, die Bibel sagt!

Dort werden Sie recht bald feststellen, dass es keine “Himmelspforte” gibt, an der Petrus steht. Er hat keine Schlüsselgewalt. Ebenso falsch ist es, anzunehmen, dass “ich mir meine Haltung zu Gott noch nach dem Tod überlegen könnte …”; nein, die Entscheidung, an welchen der zwei ewigen Orte wir kommen werden, die fällt hier vor unserer Todesstunde. Und sie ist untrennbar mit der Person von Jesus Christus verbunden. ER allein ist der Weg in Gottes ewige Gegenwart!

So sagte Jesus selbst: »Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich. …Wer mich sieht, der sieht den Vater!« (Joh. 14,6.9/Luther 1984) Dabei ist Jesus der aus Barmherzigkeit und Gnade Versöhnende – und ER ist auch der, der am Ende dieser Zeit der gerechte Weltenrichter sein wird: »ER (= Gott der Vater) hat einen Tag festgesetzt, an dem ER den Erdkreis richten will mit Gerechtigkeit durch einen Mann, den ER dazu bestimmt hat, und hat jedermann den Glauben angeboten, indem ER IHN (= Jesus, den Messias und Gottessohn) von den Toten auferweckt hat.« (Apg. 17,31/Luther 1984)

Mit der letzten Aussage weist Paulus damals in Athen darauf hin, dass Jesus unsere Schuld auf sich geladen hat, deshalb am Kreuz die Strafe an unserer statt durch Leiden und Sterben trug, um dann drei Tage später ins Leben aufzuerstehen. Spätestens hier wird auch deutlich, dass wir aus uns heraus nicht das Geringste dazu beitragen können, uns zu erlösen. Weder Leistungen, noch Opfer, weder Wallfahrten noch Gebet zu Heiligen, weder gute Taten noch sonstige Werke können uns von unserer Sündenlast erretten.

Jeder von uns ist vor dem Schöpfer schuldig, und jede Sünde trennt uns von IHM und von unseren Mitmenschen. Unsere Gottlosigkeit und alle Schuld macht jegliche Gemeinschaft mit Gott unmöglich – und deshalb gibt es keinen Zugang ins ewige Leben; keiner von uns ist “gut genug”! Ausser?! Ausser wir empfangen durch Jesus volle Gnade, Vergebung und Versöhnung – nehmen dies im Glauben an; wenn wir Busse und Umkehr erleben, dann überbrückt Jesus für uns alles, was vom Vater trennte. ER tilgt unsere Schuld auf ewig! Glaubend erleben wir dann: Der Lohn, »den die Sünde zahlt, ist der Tod, die Gnadengabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserm Herrn.« (Röm. 6,23/Menge 1939).

Dies (und einiges mehr) ist es, was wir Christen »das Evangelium« nennen; das ist die einzige Frohe Botschaft, die es braucht, um “in den Himmel” zu gelangen, um die ewige Herrlichkeit in Gottes Gegenwart zu verbringen – einem Ort vollkommener Reinheit und Heiligkeit, frei von Leid und Schmerz. Der Zugang “für den Himmel” ist durch Gottes Gnade und Jesus für uns frei!

Für die letzte Wegstrecke gebraucht Thomas Watson (1620-1686) als Trost dies Bild: “Einige Pflanzen gedeihen am besten, wenn sie umgepflanzt werden. So ist es mit den Glaubenden: Wenn sie durch den Tod verpflanzt werden, dann können sie nur aufblühen, denn die Sonnenstrahlen von Christus bestrahlen sie. Ja, die Reise durchs Tal der Todesschatten mag beschwerlich sein, doch wer wäre nicht dazu bereit, ein stürmisches Meer zu überqueren, wenn er gewiss wäre, dass er bei Ankunft an der Küste sogleich gekrönt werden wird?”

© Pfarrer Reinhard Möller


Corona-Krise – “Lieber sterbe ich an Corona, als …”

ER gebot, da kamen Heuschrecken geflogen und gekrochen ohne Zahl; sie fraßen alles, was da wuchs in ihrem Lande, und fraßen auch die Frucht ihres Ackers.

Psalm 105,34.35  (Luther 1984)

“Lieber sterbe ich am Corona-Virus, als dass ich verhunger”, sagt ein afrikanischer Kirchenleiter. Die Not ist unvorstellbar: Nachdem anfangs des Jahres Billiarden von Heuschrecken in kilometerlangen Schwärmen über ostafrikanische Staaten herfielen, folgt jetzt die zweite Invasion mit grösseren Schwärmen, einer jüngeren und noch raubgierigeren Heuschreckenart. Betroffen sind Ostafrika, Kenia, Somalia, Süd-Sudan, Kamerun, Uganda und Äthiopien. In einigen Regionen hatte man das Saatgut ausgebracht – doch die Heuschrecken fressen alles ab. Die Regierungen, die ohnehin meist am Rockzipfel Europas, Chinas oder islamistischer Staaten hängen, sind hilflos, und zugleich bricht die Corona-Pandemie über ihre Länder herein. Wo fruchtbares Farmland bebaut wurde, sieht es jetzt aus, wie in einer Wüste.

Normalerweise geht die weitgehend arme Bevölkerung täglich auf den Markt und auf die Felder. Jetzt gilt eine totale Ausgangssperre, was für viele den Hungertod bedeutet, zudem es kein Sozialsystem gibt. Ein Pastor aus Zimbabwe sagte diese Tage: “Wenn man dir sagt, du musst in der Hütte bleiben, dann treibt dich manchmal der Hunger raus. Doch egal was du machst, du wirst sterben: am Virus oder am Hunger …”. – Ein Vertreter der UN-Welternährungsbehörde befürchtet eine Verdoppelung der unter akutem Hunger leidenden Menschen auf 265 Millionen; ein Direktor sprach jetzt (21.4.) von “weit ausgedehnten Hungersnöten biblischen Ausmasses”. Auf Grund der Corona-Krise verstärkt die weltweit blockierte Wirtschaft die Not.

Und wie sieht die Perspektive in Mitteleuropa aus? Daniel Koch (Bundesamt für Gesundheit) sagte vor einem Monat in einem Interview: “In der Schweiz wird mit Sicherheit niemand verhungern”! Hört man sich dagegen in Landwirtschaftskreisen um, so wird auf Grund der jetzt schon lang anhaltenden Trockenheit mit beträchtlichen Ernteverlusten gerechnet. Zudem fehlen auf Grund der Corona-Schutzmassnahmen vielerorts die dringend nötigen Mitarbeiter.

Weltweit haben sich Christen in den letzten Wochen an zwei sehr ernste Bibelverse erinnert: »Wenn ich den Himmel verschliesse und kein Regen fällt, und wenn ich Heuschrecken gebiete, das Land kahl zu fressen, oder wenn ich die Pest sende auf mein Volk – wenn dann mein Volk, über dem mein Namen genannt ist, sich demütigt, und sie beten und suchen mein Angesicht und wenden sich ab von ihren bösen Wegen, werde ich es vom Himmel her hören und ihre Sünde vergeben und ihr Land heilen.« (2. Chronik 7,13.14/Zürcher Bibel 2007)

Wir wissen um den historischen Hintergrund dieser Verse; und doch offenbart Gott uns hier das Zueinander von Gericht und Gnade. Dabei sieht ER Völker, und immer auch den Einzelnen. Sein heiliges Nein zu jeglicher Sünde zieht immer gerechtes Gericht nach sich, allerdings nicht immer augenblicklich. Und jede Gerichtsankündigung, jedes Gericht ist verknüpft mit Gottes geduldiger Einladung zu Busse und Gnade. Sünde muss bekannt und bereinigt werden; das ist der einzige Weg – über den Sohn Gottes: Jesus – zur Vergebung, Gnade und Versöhnung! Die ehrlich-demütige Beugung vor unserem Schöpfer ist unverzichtbar; doch wer unter unseren Zeitgenossen hat dafür noch eine Antenne?, und wo wird dies in Kirchen noch klar bezeugt?

Gott kündigt an, was dann die einzigartigen Folgen sein werden: »… jubelt und freut euch über den HERRN, euren Gott! Denn er gibt euch Frühregen und Spätregen, wie ehemals. Da werden die Tennen sich mit Korn füllen … und ich will euch die Jahre ersetzen, deren Ertrag die Heuschrecken … verzehrt haben, mein großes Kriegsheer, das ich gegen euch gesandt hatte. Da sollt ihr vollauf zu essen haben … und den Namen Gottes preisen …!« (aus Joel 2/Menge)

© Pfarrer Reinhard Möller


Corona-Krise – Christen: unverstanden und verachtet?

»… nichts kann den HERRN daran hindern,
zu helfen, mit vielem oder wenigem.«

1. Samuel 14,6  (Zürcher Bibel 2007)

Seit fünfzig Jahren beobachte ich unsere Medienlandschaft; dabei fällt beispielsweise auf: Selbst wenn ein Sportanlass vor Ort wenig oder gar keine Zuschauer hat, Zeitungen, Radio und TV berichten darüber – und selbst wenn christliche Gottesdienste von Hunderten oder Tausenden besucht werden, meistens gibt es dazu gar keinen Bericht in den Medien. Sind verzerrte Proportionen nicht auch “Fake-News”? Ausgewogenheit sieht sicher anders aus!

Vor zwei Monaten fand in Mulhouse/Frankreich ein mehrtägiges christliches Treffen mit über 2000 Teilnehmern statt. Von diesem – so die Medien – breitete sich das Virus in die Schweiz, nach Afrika und Lateinamerika aus. Seitdem wird hier die grösste Quelle der Erkrankungen für  das Elsass und drüber hinaus gesehen, wie die Zeitungen der Nordwestschweiz laufend wiederholten, dann auch englischsprachige Medien es verbreiteten. Das mag stimmen; doch es fiel auf, dass der erste mit Corona bestätigte Patient schon einen Tag nach der Konferenz in einem regionalen Spital aufgenommen wurde, der sich zuvor in Spanien aufgehalten hatte. Erst drei Tage später, am 29.2.2020, gab es den ersten Fall mit Bezug zum Christentreffen.

In den folgenden Wochen verknüpften unsere Medien immer wieder Kirchen und Freikirchen mit dem Corona-Virus; dasselbe geschah in den USA und andernorts. Am 8.4.2020 brachte die bz einen Bericht über die Lage in Lateinamerika, der den Titel trug: “Ärzteexport, Drogendeals und Stossgebete”. Der letzte Abschnitt war überschrieben: “Wer hat den absurdesten Plan gegen die Pandemie?” und benannte zwei südamerikanische Staatspräsidenten, die zu “Beten und Fasten” aufgerufen hatten. Zu Brasilien wurde extra betont, dass der Präsident den evangelikalen Kirchen die Gottesdienste nicht untersagt habe – zugleich aber verschwiegen, dass zahllose christliche Gemeinden bereits vorher auf Gottesdienste verzichtet hatten und sich höchstens noch in Kleinstgruppen trafen; von Pastoren baptistischer, methodistischer und presbyterianischer Gemeinden liegen mir deren Begründungen vor. – Beten und Fasten als “den absurdesten Plan” zu bezeichnen, zeugt wohl von einer Geringschätzung der Christen – oder?

In Grossbritannien waren ein Mann, seine Mutter und seine Schwester an Corona erkrankt; er war nahe am Tod, hat aber überlebt. Karfreitag interviewte ihn ein Radiosender, und er sagte: “Ein starkes Bild, das mir innerlich vor Augen stand [als ich auf der Intensivstation lag], war das Bild, als Jesus den Sturm auf dem See Genezareth stillte; und ich denke, dass Jesus so zu mir trat und mir in der Stunde der Not half.” – woraufhin der Journalist allen Ernstes meinte: “Das [Bild] hing doch wohl zum Teil mit den Medikamenten zusammen, die sie wegen der Beatmung nehmen mussten, und die das dann ihren Sinnen vorgaukelten – oder?” Diese spöttische Entgegnung liess jeden Respekt vermissen, auch wenn sie für unsere säkulare Zeit typisch ist. Zudem war es grad am Karfreitag geschmacklos, auch weil sicher manch ein Christ zuhörte, der selbst mit seinen Angehörigen von Krankheit und Tod durch das Virus betroffen war.

Während in einigen Staaten die Zahl der Erkrankten und der Toten abnimmt, gibt es Länder, wo das Schlimmste noch bevorsteht, so in Afrika, wo parallel riesige Heuschreckenschwärme alles kahlfressen. Und überall versuchen Christen ganz praktisch und engagiert – oft unter Einsatz ihres Lebens – zu helfen. Nirgends und nie ist ihr Ziel, andere anzustecken; ohne Ansehen der Person lindern sie Not, bringen Heilung und Hilfe. Der Grund ist immer, dass sie selbst zuvor persönlich die Hilfe des lebendigen Gottes erfahren haben; ER ist für uns tag-täglich real. Jesus brachte das Licht der Gnade und der Liebe Gottes in diese Welt. Diese einzigartige Liebe geben wir gerne weiter, auch wenn man uns nicht versteht oder verachtet – Gottes Liebe bleibt ewig!

© Pfarrer Reinhard Möller

Corona-Krise – und wir besiegen den Tod?

Da sagte Marta zu Jesus: »Herr, wärst du hier gewesen,
so wäre mein Bruder nicht gestorben.«

Johannes 11,21  (Zürcher Bibel 2007)

Nie war es so einfach, Leben zu retten!; man müsse einfach zu Hause bleiben – so tönt es diese Tage. Wer nicht raus geht, kann niemanden anstecken, kann selbst nicht angesteckt werden. Das klingt einleuchtend. – So gut gemeint manche Aussage und mancher Aufruf ist, so ist es doch angesichts der Nöte der Gegenwart anmassend, zu meinen: “Wir schaffen das!”. Es ist die Vorstellung, man könne mit vereinten Kräften das unsichtbare Virus besiegen, Krankheit und Tod abwenden, sich noch vollkommener als Münchhausen aus dem Sumpf ziehen und retten!

Nun, vielleicht haben wir dem Nachbarn in grosser Not echte Hilfe geben können, und vielleicht haben wir über Ländergrenzen hinweg mit gemeinsamem Einsatz medizinische oder andere Hilfe geben können, welche dort dann Menschen aus dem Elend befreite. Wunderbar! Gerne engagieren wir uns weiterhin. Trotzdem müssen wir feststellen, dass unsere Möglichkeiten beschränkt bleiben, dass wir nicht überall helfen können, ja dass wir nicht einmal uns selbst helfen können, weil es Grenzen gibt, die wir niemals überwinden werden.

Sicher drücken wir uns mitunter ungeschickt aus, gestehen das auch anderen zu; manches lässt sich revidieren. Dennoch mag es lehrreich sein, über diese oder jene publizierte Aussage etwas nachzudenken; so auch über eine Aussage, die Daniel Koch namens des Schweizer Bundesamts für Gesundheit im März machte: “Wenn wir Corona jetzt nicht eindämmen, verlieren wir die Kontrolle über die Todeszahlen”. Kontrolle über die Zahlen oder über den Tod?, Kontrolle über ein Virus? Angemessene und nötige Vorsichtsmassnahmen sind das eine, aber den Tod werden wir nicht kontrollieren und nicht besiegen, weder aus eigener Kraft, noch gemeinsam.

Im US-Staat New York kam es diesbezüglich zu einer öffentlichen Auseinandersetzung. Weil der Staat von der Pandemie besonders stark betroffen gewesen war, äusserte Gouverneur Andrew Cuomo sich nach einem ersten Rückgang der Zahl an COVID-19 Erkrankten so: “Unser Verhalten veränderte den Entwicklungsverlauf des Virus”. “Unser Verhalten stoppte die Ausbreitung”, und: “Gott hat das nicht gemacht. Der Glaube hat das nicht getan. Das Schicksal machte es nicht, sondern viel Schmerz und Leiden vollbrachten das”, unsere gemeinsamen Anstrengungen. Und Cuomo wiederholte: “Gott hat die Ausbreitung des Virus nicht verhindert. Was wir tun, wie wir uns verhalten, das wird bestimmen, wie sich das Virus ausbreitet”.

Franklin Graham, der zuvor mit seinem Hilfswerk ein Notspital in New York errichtet und über 60 Ärzte eingesetzt hatte, widersprach dem Gouverneur deutlich: Ja, wir sollen sehr umsichtig sein, was die Ausbreitung des Virus angeht, “doch machen Sie keinen Fehler: Gott kann uns helfen; Seine Macht ist so unbegrenzt wie Seine Liebe”. “In unserem Notspital erleben wir weiterhin Gebetserhörungen, und ich möchte Ihnen, Gouverneur Cuomo, dringend nahelegen: Schieben Sie nicht die Macht des Gebets auf die Seite, auch nicht Gottes Fähigkeiten, in dieser Krise und in denen, mit denen wir in der Zukunft konfrontiert sein werden, zu handeln. ER ist unsere Hoffnung und wir fahren fort, um Sein Erbarmen über unsere Nation zu bitten”.

Vielleicht denken wir ähnlich wie Marta, Gott hätte anders handeln sollen, und übersehen, das Grössere, das Gott vorhat. Als ein Freund Martin Luthers todkrank war, schrieb er ihm 1541: “Ja, diese Krankheit ist gefährlich, aber auch das Leben ist voller Gefahren, wenn wir schlafen, gehen, stehen und essen. Wir haben uns im Paradies den Tod angegessen: so ist es nicht verwunderlich, wenn wir ihn jeden Augenblick fühlen. Der Tod herrscht in uns, aber noch mehr das Leben durch den Herrn Jesus, der den Tod besiegt und das Leben ans Licht gebracht hat …”. Kein Mensch besiegt den Tod; doch Jesus Christus hat ihn überwunden – für uns!

© Pfarrer Reinhard Möller

Corona-Krise – ohne Fundament für unsere Zukunft?

Aber Du, HERR, bist der Höchste und Du bleibst ewig!

Psalm 92,9

Der Text an der Fassade fiel auf; ein Freizeit-Club hatte ihn letztes Jahr dort – aus welchem Grund auch immer – angebracht: “Es geht weiter! Wir bleiben die nächsten Jahre!”. Und ich dachte: Was gibt Euch diese Sicherheit?, Worauf baut dieser Club? Das Signal ist deutlich, doch wer kann »auf Jahre« tragfähige Garantien abgeben?

In diesen Tagen der Corona-Krise gehen täglich zahlreiche Unternehmen und Veranstalter zugrunde; für sie ist es erst einmal vorbei, aus, keine Zukunft. Das Virus hat dabei keinen direkt getroffen, doch die für Wirtschaft und Gesundheit staatlich verordneten Schutzmassnahmen bedeuten – paradoxerweise – für diese Unternehmen und Veranstalter deren Untergang. Wer, um ein Beispiel zu geben, mietet jetzt noch Festzelte mit Tischen, Stühlen und anderem Zubehör? Und wenn es dann heisst, die zwischenmenschliche Distanz sei wohl noch auf Monate einzuhalten, wer wollte dann noch ein Fest für hundert oder eine Ausstellung für tausend Gäste im Zelt planen?

Zeitgleich lassen Politiker und Parteien, Regierende und Medien verlauten, jeder möge sich auf eine “neue Normalität” vorbereiten. Dazu kommen Ideen auf den Tisch, Forderungen werden gestellt, denn die “neue Normalität” müsse eine ganz andere sein, als die bisherige. Dabei wird strategisch weltweit gedacht, obgleich das Virus sich gerade wegen der Globalisierung der letzten Jahrzehnte so verheerend ausbreiten konnte. Schon an der ersten Europäischen Ökumenischen Versammlung im Kontext des konziliaren Prozesses für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung (Basel 1988) wurde die These platziert: Globale Nöte verlangen nach global gesteuerten Anstrengungen zu deren Lösung. Im Prinzip war dies der Ruf nach einer Weltregierung aus der Mitte kirchlicher Ökumene, völlig losgelöst vom lebendigen Gott!

Wir planen für morgen, wir hoffen auf übermorgen; der Bauer hofft auf den Regen und die Ernte, der Lebensmittelhandel auf die Kunden … doch wie sieht das Fundament für unsere Zukunft aus? Worauf baue ich als Einzelner?, worauf diese Gesellschaft, der Staat? Gerade im Angesicht weltweiter Nöte in Folge der Pandemie braucht letztlich jeder einen festen Halt.

Durch die Bibel antwortet Gott auf unsere existentiellen Fragen, gerade dann, wenn wir uns unserer Vergänglichkeit und Ohnmacht bewusst werden: »Denn alles Fleisch ist wie das Gras, und all seine Pracht wie die Blume des Feldes. Das Gras verdorrt und die Blüte fällt ab, das Wort des Herrn aber bleibt in Ewigkeit. Das ist das Wort, das euch als Evangelium verkündigt worden ist.« (1. Petrus 1,24.25/Zürcher Bibel 2007). Worauf bauen wir, wo wir doch um Lug und Trug wissen?, wo wir doch selbst um des vermeintlich eigenen Vorteils willen schon andere getäuscht haben? Wer Menschen vertraut steht oft auf dünnem Eis; nur das trägt niemals für die Zukunft!

Ganz anders ist es bei Gott, jetzt und morgen und in Ewigkeit: Seine Frohe Botschaft, Sein ganzes Reden bleibt wahrhaftig in Ewigkeit! Nur ER, der Ewige, kann für unser persönliches Leben das Fundament unserer Zukunft sein. Und für unsere Gesellschaft, für Ihr Wohl und ihr Dasein gilt dasselbe. Ohne Gott geht es in den Abgrund, mit IHM gibt es Hoffnung und Zukunft!

Der Prophet Jeremia lebte in notvollen Zeiten, in denen er klagend betete: »Du, o HERR, thronst in Ewigkeit! Warum willst du uns für immer vergessen, uns verlassen? Bringe uns zu dir zurück, o HERR, so werden wir umkehren; Lass unsere Tage wieder werden wie früher! Oder hast du uns gänzlich verworfen, bist du allzu sehr über uns erzürnt?« (aus Klagelieder 5,19-22/Schlachter 2000) Unsere Schuld und Gottes Zorn finden in Gottes Gnade und in Jesus Christus ein ewiges Fundament für die Zukunft. Weil ER vergibt und versöhnt, findet die Seele in IHM ewigen Frieden; und aus dieser Geborgenheit heraus lässt sich die Zukunft bewältigen.

© Pfarrer Reinhard Möller


Corona-Krise – Setzen Sie sich, mit Ihrer Bibel!

Denn das Wort des HERRN ist wahrhaftig,
und in all Seinem Tun ist ER treu!

Psalm 33,4  (Menge 1927/1931)

Wie gerne würde ich jetzt auf dieser Bank sitzen, über die Felder blicken und die Stille der Farm geniessen. Doch der Ort liegt über tausend Kilometer entfernt, hinter fünf Grenzen … was hier bleibt, sind Erinnerungen. – Doch die Aufforderung meine ich ernst: Nehmen Sie ihre Bibel zur Hand, dazu Papier und etwas zum Schreiben, setzen Sie sich bequem in ihren Lieblingssessel und öffnen dann die Heilige Schrift. Sie ist Gottes ewig-gültiges Wort an uns, und es gibt kein Buch auf dieser Erde, das wertvoller oder wichtiger wäre. Wer es nicht liest, nie gelesen hat, der ist arm dran, der ist orientierungslos und geht ohne das Evangelium auf ewig verloren.

Deshalb an Sie meine herzliche Einladung, diesen Samstag und Sonntag zur Bibel zu greifen und mit betendem Herzen auf Gottes Stimme zu hören. Vor dem Hintergrund der Corona-Krise erhalten Sie heute ein kleines “Arbeitsblatt”, um sich mit – meines Erachtens – sehr ernsten Worten der Heiligen Schrift zu beschäftigen. [Vielleicht schenkt uns Gott die Gelegenheit, hier in einer Woche andere Akzente zu setzen.] Einzelne haben offensichtlich grosse Mühe im Umgang mit dem Alten Testament, obgleich es unverzichtbar ist. Deshalb hier einleitend ein paar Eckpunkte:

[1] Christen bejahen die Einheit der Heiligen Schrift; die 70 Bücher des Alten und Neuen Testaments sind Gottes wahrhaftiges Wort – ohne Fehler, ohne Widersprüche, absolut zuverlässig. [Zählt man die Psalmen als ein Buch, sind es 66 Bücher, doch die 150 Psalmen sind in fünf Bücher gegliedert.] Vgl. Psalm 33,4; 2. Tim. 3,14-17.

[2] Altes und Neues Testament der Bibel sind miteinander verzahnt wie Verheissung und Erfüllung. Hierzu sagt Jesus: »O ihr Toren, zu trägen Herzens, all dem zu glauben, was die Propheten geredet haben! … Und ER fing an bei Mose und allen Propheten und legte ihnen aus, was in der ganzen Schrift von IHM gesagt war.« (Luk. 24,25.26/Luther 1984) Gottes Sohn, Jesus, ist der Messias, wahrer Mensch und wahrer Gott – in beiden Testamenten.

[3] Das Alte Testament zeigt uns ausführlich die Wege und Irrwege des Volkes Israel, und damit verknüpft offenbart es uns manches über Gottes Wesen. Paulus schreibt, dass das historische Geschehen zugleich von Gott für uns gegeben ist, damit wir nicht ebensolche Irrwege beschreiten, etc.: »Alle diese Dinge aber … wurden zur Warnung für uns aufgeschrieben, auf die das Ende der Weltzeiten gekommen ist.« (1. Kor. 10,11/Schlachter 2000)

[4] Die Zehn Gebote finden sich im Alten Testament und wurden dem Volk Israel von Gott gegeben – für die christliche Gemeinde sind im Neuen Testament alle Gebote (ausser das Sabbatgebot) wiederholt, weshalb wir von der jüdisch-christlichen Ethik sprechen. Gottes offenbarte Massstäbe und Werte finden sich im Alten und im Neuen Testament; sie sind universell massgeblich, grundlegend für das Wohl aller Menschen … und sie sollten uns auch heute prägen!

Vor diesem Hintergrund heute einige Anregungen, in der Heiligen Schrift zu forschen. Die Corona-Pandemie ist für Gott kein “Zufall”, der IHN gewissermassen im Schlaf überrascht hat; ER schläft nie! Doch einzelne Zeitgenossen meinen, dass der lebendige Gott mit den Nöten der Gegenwart nichts oder wenig zu tun habe … dann jedoch wäre ER ein ohnmächtiger Zuschauer, was der Schöpfer und Erhalter [!] unseres Lebens sicher nicht ist! Soll ER für Frühling und Sommer, für Saat und Ernte zuständig sein (vgl. Matth. 5,45; 1. Mose 8,22), dann aber bei der weltweiten Corona-Plage ein untätiger Zuschauer? Niemals, auch wenn wir nicht alles verstehen oder ergründen können. – Gottes Wort ist von heiligem Ernst und voller Lebenswirklichkeit, und das auch im Jahr 2020 für uns!

»Lasst uns auch nicht Christus versuchen, wie einige von ihnen IHN versuchten und wurden von den Schlangen umgebracht. Murrt auch nicht, wie einige von ihnen murrten und wurden umgebracht durch den Verderber. Dies widerfuhr ihnen als ein Vorbild. Es ist aber geschrieben uns zur Warnung, auf die das Ende der Zeiten gekommen ist.« (1. Kor. 10,9-12/Luther 1984) »Der Gott des Friedens aber wird den Satan in Kürze unter euren Füssen zermalmen. Die Gnade unseres Herrn Jesus sei mit euch!« (Röm. 16,20/Zürcher 2007)

Hesekiel 18,4.21-23
3. Mose 26
Sprüche 11,31
Hesekiel 14,21-23
Lukas 13,3-5
2. Chronik 7,13.14
1. Petrus 4,12-19
Psalm 7,9-12
Römer 5,20/b
Apostelgeschichte 2,38 und 4,12 mit Johannes 14,6

»HERR, du bist gerecht, und deine Urteile sind richtig. Deine Gerechtigkeit ist eine ewige Gerechtigkeit … Angst und Not haben mich getroffen … Ich rufe von ganzem Herzen; erhöre mich, HERR … Höre meine Stimme nach deiner Gnade; HERR, erquicke mich nach deinem Recht. … Dein Wort ist nichts als Wahrheit …« (aus Psalm 119,137.142.143.145.149.160/Luther 1984)


Ein Pastor aus Israel schickte in Zusammenhang mit der Corona-Krise diese Liste zur Bibellese:

Jesaja 26,20.21
Jesaja 27,1-3 > Offenbarung 12,9-12
Hosea 5,15-6,3
2. Mose 9,1-7  (Hebr. “deber” für: Pestilenz, Plage)
1 Johannes 1,9 
Jesaja 61 ,1-3
1. Mose 7 und 8
Offenbarung 9,1-12
2. Mose 12
Psalm 121


»Seid allezeit fröhlich; betet ohne Unterlass; sagt in jeder Lage Dank; denn so will es Gott von euch in Christus Jesus. Den Heiligen Geist dämpft nicht; prophetische Reden verachtet nicht; prüft alles, behaltet das Gute; meidet das Böse in jeder Gestalt. Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch; und vollkommen möge euer Geist samt der Seele und dem Leibe ohne Tadel bei der Wiederkunft unsers Herrn Jesus Christus bewahrt werden!« (1. Thess. 5,13.23/Menge 1927)

Unser himmlischer Vater leite uns durch Seinen Heiligen Geist an zum Loben und Danken, zur Busse und Beugung, zur Fürbitte für andere und für uns selbst – im Namen von unserem Herrn Jesus Christus und zur Ehre Gottes. Gott segne Sie!

© Pfarrer Reinhard Möller