Corona-Krise – und alle Götter in einem Topf?

»Ich bin ein Hebräer und verehre den HERRN, den Gott des Himmels, der das Meer und das feste Land geschaffen hat.«

Jona 1,9 (Menge 1927)

Seit Montag sind hier in der Schweiz trotz anhaltender Corona-Krise die Bau- und Gartencenter wieder geöffnet, und manch einer wird sich neben Saatgut und Pflanzen auch eine Buddhastatue kaufen, um so seine vermeintliche innere Ruhe im eigenen Garten zu suchen. Zugleich sind weiterhin sämtliche Gottesdienste im Land verboten – was wohl heisst: Gartencenter sind “systemrelevant”, kirchliche Versammlungen sind “nicht lebenswichtig”? Und das “nicht lebenswichtig” heisst ja so viel wie “überflüssig”! Einerseits wird unser Schöpfer, der »Gott des Himmels und der Erde« (1. Mose 24,3/Luther 1984), auf die Seite geschoben, und zugleich möchte unsere Gesellschaft sich multikulti und multireligiös geben; von jedem etwas, von jedem ein wenig, alles in einem Topf – und wenn es nicht hilft, so schadet es doch nicht. Oder?

Parallel sehe ich weltweit eine verbreitete Ahnungslosigkeit und Blindheit, die erschreckend ist: Rund 1,3 Milliarden Chinesen werden von der kommunistischen Partei dahingehend umgepolt, ihren “überragenden Führer” Xi wie einen Gott zu verehren; Christen werden dort permanent unterdrückt und gezwungen in ihren Kirchen Xis Bild aufzuhängen und die Lieder der Partei zu singen. Rund 1,3 Milliarden Katholiken wurden diese Tage vom Papst dazu aufgerufen mittels des Rosenkranzes im “Marienmonat Mai” wegen der Corona-Pandemie Maria anzurufen; sie möge helfen. Wer die Bibel etwas kennt, wird rasch feststellen, dass derartige Gebete weder biblisch sind, noch irgendetwas nützen; es ist die falsche Adresse …

In Bern besteht seit einigen Jahren das “Haus der Religionen”, in Berlin baut man am “Haus of One. Drei Religionen. Ein Haus”. Es soll weltweit einmalig sein: “Juden, Christen und Muslime bauen gemeinsam ein Haus, unter dessen Dach sich eine Synagoge, eine Kirche und eine Moschee befinden. Ein Haus des Gebets und der interdisziplinären Lehre.” Das klingt wie nach einer Globalisierung der Religionen; man erhofft sich ein Mehr an Frieden indem man verbindet und vermischt, und sich der Illusion hingibt: Die ferne unsichtbare Gottheit könne sich darüber nur freuen … Und um diesen Zeitgeist-Trend zu stärken, übertrug das Schweizer Fernsehen letzten Sonntag (zu der Zeit, zu der wir sonst Gottesdienste feiern!) eine “Interreligiöse Feier aus dem Haus der Religionen in Bern”, gestaltet von einem Hindupriester, einem Imam, einer römisch-katholischen Theologin, einem buddhistischen Mönch und einem Rabbiner.

An dieser Stelle sollten Sie in Ihrer Bibel unbedingt das erste Kapitel des Propheten Jona lesen, aus dem ich anfangs zitiert habe; durch das Buch spricht unser Schöpfer bis heute deutlich und wegweisend zur Frage “nach dem rechten Glauben”. Jona bekommt von Gott einen Auftrag, der ihm aber nicht passt, weshalb er per Schiff in die entgegengesetzte Richtung “flieht”. Selbst als das Schiff in einen starken Sturm gerät, schläft er tief. Die Mannschaft merkt: Der Sturm ist Strafe “eines Gottes”, wir kämpfen ums Überleben, werden aber wohl alle ersaufen. Einziger Ausweg aus Angst und Not ist, dass »jeder zu seinem Gott« betet – multireligiös gedacht, aber ohne Wirkung. Alle ohne Ausnahme müssen erkennen, dass ihre Gottheiten »Nichtse« sind, wie es die Heilige Schrift nennt (Jeremia 10,1-16). Schlussendlich erinnern sie sich an den vergessenen Passagier Jona; der bestätigt ihnen, dass er vor dem einen Schöpfer, »dem Gott des Himmels« auf der Flucht ist und »dieser gewaltige Sturm durch meine Schuld gekommen ist«. Nachdem er über Bord geworfen wird, legt sich der Sturm und die Mannschaft erkennt Gottes Grösse und macht IHM Gelübde … – In der Bibel offenbart sich uns der eine ewig-einzigartige Gott, der Vater unseres Erlösers und Herrn Jesus Christus. ER ist der einzige Weg zum Frieden mit Gott, ER ist der einzige, der uns aus Gnade Vergebung und Versöhnung schenken kann – nur ER erhört Gebete, nur ER kann Stürme, Nöte und diese Corona-Krise wenden.

© Pfarrer Reinhard Möller