Corona-Krise – sind wir auf dem Weg in die Diktatur?

König Herodes »tötete aber Jakobus, den Bruder des Johannes, mit dem Schwert. Und als er sah, dass es den Juden gefiel, fuhr er fort und nahm auch Petrus gefangen.«

Apostelgeschichte 12,2.3  (Luther 1984)

Nachdem die Bürger Westeuropas auf Jahrzehnte von Frieden und Demokratie zurückschauen, sind ihnen Diktaturen meist nur aus Geschichtsbüchern, den Medien und der Ferne bekannt. Wer dann auf diktatorische Elemente in der Struktur der Brüsseler EU hinweist oder deutliche Einschränkungen der Religionsfreiheit im deutschen Sprachraum anmahnt, wird wenig ernst genommen. Und obgleich die gegenwärtige Corona-Krise zeigt, wie über Nacht demokratische Mechanismen und wertvolle Grundrechte auf Eis gelegt wurden – wenn auch hoffentlich (!) nur vorübergehend –, so setzen sich doch nur wenige mit Politikern und Strategen auseinander, die eine neue Weltordnung anstreben und grad jetzt auf eine “neue Normalität” hinarbeiten.

Wie schon vor 50 Jahren tauchen jetzt wegen Corona Forderungen nach einer Weltregierung auf: so könne man globale Probleme besser lösen. Und der sozialistische Zürcher Ständerat Daniel Jositsch fordert (nicht zum ersten Mal) ein Weltparlament für die UNO. Ein Nationalrat der Evangelischen Volkspartei unterstützt dies; ein Vorstoss hierzu liegt seit zwei Jahren bei der Schweizer Regierung. Bleibt die Frage, ob ein Weltparlament tatsächlich demokratisch handeln und auch weltweite Probleme wie eine Pandemie gerecht und wirksam lösen könnte …

Gerade jetzt tagt die Kommunistische Partei Chinas unter dem Diktator Xi Jinping und kündigt einen massiven Eingriff in die Freiheitsrechte von Hongkong an. Die Reste an Unabhängigkeit und pro-demokratische Demonstrationen einer stark christlich-freiheitlichen Bevölkerung stehen im Gegensatz zur Volksrepublik. Dort geht die Partei trotz Corona weiter massiv gegen Christen vor. Man ist verärgert, dass sich mehr Chinesen zu Jesus bekennen als zu Xi. Berichte dokumentieren wöchentlich das Bestreben, alles Christliche auszurotten. Und Europa reagiert aus meist wirtschaftspolitischen Gründen seit Monaten nur mit Schweigen; die Unterdrückung und Verfolgung von über 100 Millionen Christen in China ist scheinbar ohne Bedeutung – zur gezielt anti-christlichen Politik wird geschwiegen, meist auch in unseren Medien.

Als König Herodes als Vertreter Roms gegen die Christen agierte, meinte er Zustimmung zu finden und verstärkte die Verfolgung … doch ihm fehlte die Perspektive für die Wirklichkeit des lebendigen Gottes: Die christliche Gemeinde betete für Petrus, der bewacht im Gefängnis lag. Ein Engel Gottes holte ihn nachts raus, wobei keine Wache etwas bemerkte. Herodes setzte diese deswegen gefangen, er selbst verliess die Stadt. Kurz darauf widersprach er nicht, als man ihn mit Gott gleichsetzte, woraufhin er von Würmern zerfressen starb – von Gott gerichtet. (Apg. 12,1-25) – Diktatoren gibt es bis heute, und fast immer verfolgen sie Juden und Christen, halten sich selbst oft für “Gott”. Wer sich gegen Jesus Christus stellt, von dem sagt der Apostel Johannes: Der »ist nicht aus Gott. Und das ist der Geist des Antichrists, von dem ihr gehört habt, dass er kommt. Der ist jetzt schon in der Welt.« (1. Joh. 4,3/Zürcher Bibel 2007)

Obgleich unsere Gesellschaft auf jüdisch-christlichen Wurzeln gründet, hatten Regierungen in vielen westlichen Staaten die Kirchen während der Corona-Krise kurzerhand geschlossen und diese als nicht “systemrelevant” erklärt. Liberale Kirchenführer stimmten zu, andere schwiegen. Wieder andere sehen in Video-Gottesdiensten ein Modell der Zukunft … doch Jesus sagt immer noch: »Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.« (Mt. 18,20/Zürcher Bibel 1927). Das ist seit 2000 Jahren erfahrbare Realität, und ER übersieht und vergisst niemanden, der um Seines Namens willen verfolgt wird; deshalb haben Christen auch im Leiden unter Diktaturen eine tröstende und lebendige Hoffnung im Herzen!

© Pfarrer Reinhard Möller