Corona-Krise – Pessimist, Realist, Optimist oder …?

Jesus antwortete: »Am Abend sagt ihr: Es wird schön, denn der Himmel ist rot!, und am Morgen: Heute kommt ein Ungewitter, denn der Himmel ist rot und trübe!
Ihr Heuchler, das Aussehen des Himmels versteht ihr zu beurteilen, die Zeichen der Zeit aber nicht! …«

Matthäus 16,2.3  (Schlachter 2000)

Optimist oder Pessimist? Phantast oder Realist? Utopist oder Prophet? Voller begründeter Hoffnung oder voller bedrückender Ängste? Wie gehen Sie in dieser wechselvollen und auch notvollen Zeit voran? Wie schauen Sie vorwärts, wenn das Leben für so viele zurzeit stillsteht?

Zweifelsohne ist es auch für Regierende und Vertreter der Behörden sehr schwierig, Entscheidungen zu treffen und zu vertreten, wenn Situationen sich stündlich ändern. Sie brauchen Unterstützung, Verständnis und wessen sie sich im Jahr 2020 oft nicht bewusst sind: Fürbitte um Gottes Segen, Leitung und Bewahrung. – Zugleich hören Bürger sehr genau hin, was man ihnen sagt, sind doch einige verängstigt und verzweifelt, ohne echte Perspektive oder gar depressiv geworden. Was kommt morgen, nächste Woche, nächsten Monat …?

Drei knappe Zitate aus der “Neuen Zürcher Zeitung am Sonntag” (24.5.2020) drücken die Zerrissenheit dieser Tage aus. In einer Buchbesprechung lese ich: “Die Ängste bleiben- was für die Prävention nicht das Schlechteste ist.”; in einem Kommentar heisst es zum Schuldenabbau: Dieser sollte schnell geschehen, “um auch in der nächsten Krise genügend Spielraum zu haben. Die jüngere Vergangenheit zeigt, dass etwa alle zehn Jahre ein heftiger Sturm aufzieht, der eine Staatsintervention nötig macht.”; und in einem Wirtschaftsinterview: “Gerade momentan scheinen alle zu wissen, was zu tun wäre, und doch befinden wir uns in einer Zeit, in der wohl so wenig voraussehbar ist wie selten zuvor.” Realist, Pessimist oder Optimist?

Wahre Christen sind Kinder Gottes – und als solche finden wir in Jesus Christus ganzheitliche befreiende Hilfe, welche die Vergangenheit, die Gegenwart und unsere Zukunft betrifft. Was die Vergangenheit betrifft, so tilgt ER aus Gnade alle Schuld und Sünde. Was die Gegenwart betrifft, so trägt ER unsere Lasten mit uns, steht mitfühlend und lenkend an unserer Seite, tröstet und nimmt uns viele Ängste. Und in Bezug auf die Zukunft ebnet ER manchen Weg und lässt uns an Seiner Hand getrost vorwärtsgehen … Niemand anders kann geben, was Jesus uns schenkt!

Der US-Pastor und Evangelist Greg Laurie interviewte den US-Aussenminister Mike Pompeo, der jeden Morgen seine Bibel und den Tagesrapport des Geheimdienstes liest. Er hoffe, von Gott mit Weisheit geleitet zu werden, das amerikanische Volk zu schützen; und dann erinnere er sich daran, dass der HERR über uns wacht und diese Welt regiert. – Laurie verwies dann darauf, dass 43 Prozent der Amerikaner der Überzeugung sind, das Corona-Virus und der damit verknüpfte Zusammenbruch der Wirtschaft seien ein Weckruf Gottes, zum Glauben an Gott zurückzukehren. Das oben zitierte Wort von Jesus lädt nicht dazu ein, spekulativ Berechnungen anzustellen, sondern nüchtern auf sich erfüllende Prophetie zu achten, auf die »Zeichen der Zeit«. COVID-19 ist bereits die sechste infektiöse globale Plage in den letzten vierzig Jahren.

In Bezug auf viele Zeitgenossen erinnert unsere Zeit an dies Wort von Jesus: »Wer seinen Weg in der Finsternis geht, weiss nicht, wohin er geht.« (Joh. 12,35/Zürcher Bibel 2007) Zwingend benötigen wir Licht aus Gott; Jesus selbst ist das Licht für diese Welt, für heute und morgen, für uns! Pessimismus kann belastend täuschen, Optimismus in die Irre führen – wir benötigen Biblischen Realismus, ein Denken gegründet in der Wahrheit Gottes, der Heiligen Schrift. Niemals wird uns der dreieinige Gott in die Irre führen; deshalb wollen wir auf IHN hören!

© Pfarrer Reinhard Möller