»Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?
ER ist nicht hier, ER ist auferstanden.«
Lukas 24,5.6 (Luther 1984)
Das allgemeine Versammlungsverbot gilt weiterhin, denn die Corona-Krise ist noch nicht ausgestanden. In der Passionszeit feiert die Christenheit ihre “höchsten Festtage”; um so mehr sind die Christen betroffen, dass auch am Ostersonntag keine Gottesdienste stattfinden dürfen. Im Rahmen der Themen dieser Passionstage steht heute der Ostersonntag im Zentrum:
Die Engel sagen es den Frauen deutlich: Jesus ist nicht bei den Toten zu finden; das Grab ist leer, denn ER ist ins Leben auferstanden! Wer nach Seinem Leichnam sucht, der sucht vergeblich. Kurz darauf begegnet der Auferstandene den Frauen und dem Kreis der elf Jünger. Und alle erinnern sich dann daran, dass ER es ja selbst prophetisch angekündigt hatte, wie es ihnen der Engel am leeren Grab wiederholte: »Der Menschensohn muss überantwortet werden in die Hände der Sünder und gekreuzigt werden und am dritten Tage auferstehen.« (V. 7). Jesu Kreuzigung und Seine leibliche Auferstehung sind der Wendepunkt der Menschheitsgeschichte; kein historischer Anlass war und ist bedeutungsvoller. Doch selbst in den Krisen der Gegenwart wollen viele das weder sehen, noch es wahrhaben.
Selbst in der Corona-Krise sind die Supermärkte auf Hasen und Frühling fixiert, versuchen den Festtagen eine möglichst maximale Konsumorientierung zu geben. “Frohe und sonnige Ostern” wünschen sie mir in ihren Glanzbroschüren, schreiben von “Osterbräuchen” und “Ostertraditionen” – doch zugleich wird das zentrale Geschehen des Festes verschwiegen und verdrängt. Man sucht Jesus zwar nicht bei den Toten, doch man sucht IHN überhaupt nicht mehr! Man weiss nichts von Seinem Sieg über Sünde, Tod und Finsternis, nichts von Seinem stellvertretenden Erlösungsopfer am Kreuz, und nichts davon, dass ER in den vierzig Tagen nach dem Auferstehungssonntag als Auferstandener über 500 Menschen erschienen ist.
Sieht es in den Kirchen anders aus? Acht kantonale evangelisch-reformierte Kirchen geben die Zeitung “Kirchenbote” heraus, in der ein Fragesteller schreibt: “Ich frage mich, was ich tun muss, um nach dem Tod und der Auferstehung in den Himmel zu gelangen? Kann ich auf Jesu Worte vertrauen, wie sie in der Bibel stehen? Komme ich nur durch [IHN] in den Himmel oder gibt es noch andere Wege?” [März 2020, S.6] Die Frage ist klar; die Antwort des Chefredaktors und Pfarrers ist lang, ausweichend, irreführend; Wahrheit und Liebe werden relativiert, haben jeden biblischen Inhalt verloren – und da, wo er deutlich spricht, behauptet er das Gegenteil von dem, was Gottes Wort offenbart: “Dass es ein Leben nach dem Tod gibt, ist nicht sicher. Niemand weiss es.”; diese Antwort ist weder biblisch, noch christlich, noch evangelisch!
Der Sohn Gottes, Jesus, starb am Kreuz für unsere Sünden – ER wurde begraben, doch Er blieb nicht im Grab – am dritten Tag ist ER vom Tode auferstanden: ER lebt! Das ist absolute Gewissheit. Und wer auf der Basis der unverdienten Gnade Gottes glaubt, der wird nach seinem Tod in der realen Gegenwart Gottes sein, auch eines Tages leiblich auferstehen und in Ewigkeit leben! Jesus hat Satan und alle Finsternis, Sünde und Verlorenheit für uns überwunden, ER hat uns alle Schuld voll vergeben; und der dreieine Gott garantiert ein ewiges Leben nach dem Tod.
Golgatha und das leere Grab, das ist Vergebung aus dem Herzen Gottes und nach Gottes Willen! Gott der Vater lädt uns in Jesus ein, umzukehren, die Sündenschuld bei IHM abzuladen und in Demut um das Geschenk der versöhnenden Gnade zu bitten. Das ist das Evangelium, das für jeden Wirklichkeit wird, der es glaubend annimmt; und das bezeugen wir, weil wir persönlich diese Vergebung erfahren haben. So loben wir unseren Schöpfer, beten Gott den Vater an und wissen: »… in [Jesus] haben wir die Erlösung, nämlich die Vergebung der Sünden« (Kol. 1,13)!
© Pfarrer Reinhard Möller