Corona-Krise – kommt ein nächster Frühling?

Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.

1. Mose 8,22  (Luther 1984)

Am dritten Tag nach dem totalen Versammlungsverbot, das der Schweizer Bundesrat anordnete, fragt sich so mancher: Was kommt als Nächstes? Womit müssen wir rechnen, was können wir erwarten? Wann könnte dieser Ausnahmezustand enden? Der Fragen sind viele …

David Hockney gilt als der bedeutendste lebende Künstler Grossbritanniens; der 82-jährige Maler lebt zurzeit in der Normandie, wo auch er von der Corona-Krise betroffen ist. Jetzt hat er deswegen ein neues Gemälde fertiggestellt: vier aus grünem Gras spriessende Narzissen – und zwischen Wiese und Himmel am Horizont das breite Band einer grauen Masse, die Corona-Front. Wer den Grund für dies Kunstwerk nicht kennt, wird kaum einen Bezug zur Corona-Krise herstellen, doch der Titel seines Bildes ist eindrücklich: “Denk dran: Den Frühling können sie nicht absagen!”. Der Frühling kommt; morgen steht im Kalender: Frühlingsanfang.

Nur sind sich zahllose Zeitgenossen dessen kaum bewusst, dass wir die Jahreszeiten einzig dem Schöpferwillen Gottes verdanken. ER allein garantiert die Tage, die Wochen und Monate, die Jahreszeiten … Der eine wahrhaftige und lebendige Gott, den Juden und Christen als Schöpfer anbeten, einzig ER lenkt und erhält diesen Kosmos. Und durch die Jahrhunderte hindurch, seit den Tagen von Adam und Eva hat ER noch kein einziges Wort Seiner Zusagen gebrochen. Deshalb ist auch das obenstehende Wort ein Wort der Zuversicht. Und wie dort im Zusammenhang zu lesen ist, sind diese Worte Gedanken aus dem Herzen Gottes!

Weltweit versprechen Politiker und Regierende viel – und jeder weiss, dass so manches davon niemals eintreffen wird. Dasselbe gilt oft für unsere eigenen Pläne, welche dann von der Realität und dem Lenken Gottes überrollt werden. Leider haben viele Menschen aus dem Blick verloren, dass Gott auf dem Thron sitzt, dass einzig ER jetzt und in Ewigkeit regiert. ER ist es auch, der die Grenzen der Zeiten absteckt und deshalb sagt: »Solange die Erde steht …«. Ein kommender Grenzpunkt ist die von allen Christen erwartete Wiederkunft von Jesus Christus. ER hat sie vielfältig angekündigt, was jeder in der Heiligen Schrift nachlesen kann (vgl. Matthäus 24, Lukas 21,5 ff). Und Seine Wiederkunft ist so gewiss wie alle anderen Verheissungen aus dem Munde Gottes.

Es liegt Jahrzehnte zurück: Als die englische Königin oder der französische Präsident nach Hamburg kamen, erhielten alle Kinder und Jugendlichen schulfrei, man bereitete sich auf deren Empfang vor … es war etwas ganz Besonderes. – Nach den Worten von Jesus sollten wir uns ganz bewusst darauf vorbereiten, dass ER sichtbar und in Herrlichkeit wiederkommen wird: »Hütet euch aber, dass eure Herzen nicht beschwert werden mit Fressen und Saufen und mit täglichen Sorgen und dieser Tag nicht plötzlich über euch komme wie ein Fallstrick; denn er wird über alle kommen, die auf der ganzen Erde wohnen. So seid allezeit wach und betet, dass ihr stark werdet, zu entfliehen diesem allen, was geschehen soll, und zu stehen vor dem Menschensohn.« (Lukas 21,34-36). Vorbereitet sein ist alles! Und so wie es sichtbare Zeichen des kommenden Frühlings gibt, so gibt es ebenfalls Zeichen in Bezug auf das zweite Kommen von Jesus. Einzig der, der auf dem Fundament der vergebenden Gnade Gottes glaubt und eine persönliche Beziehung zu Gott hat, einzig der ist vorbereitet. Geben wir uns keiner Illusion hin: Der Glaube meiner Grossmutter, Mitgliedschaft in einer Kirche etc. retten nicht; einzig Jesus ist der Weg.

© Pfarrer Reinhard Möller

Das Bild von David Hockney findet sich heute bei Daily Mail